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Bautzener erhält Verdienstorden

Bautzen/Dresden. Stellvertretend für den Bundespräsidenten hat Ministerpräsident Michael Kretschmer vor wenigen Tagen sechs Persönlichkeiten aus Sachsen mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Zu den Geehrten zählen der 91-jährige Johannes Barth aus Bautzen sowie Ludmilla Budar aus Räckelwitz.

Sie erhielten den Verdienstorden von Michael Kretschmer (r.): Petra Puttkammer, Ludmila Budar, Karl-Heinz Hennig, Dr. Klaus Schiller, Johannes Barth und Prof. Dr. Reinhard Erfurth (v.l.).

Sie erhielten den Verdienstorden von Michael Kretschmer (r.): Petra Puttkammer, Ludmila Budar, Karl-Heinz Hennig, Dr. Klaus Schiller, Johannes Barth und Prof. Dr. Reinhard Erfurth (v.l.).

Bild: Pawel Sosnowski

Johannes Barth engagiert sich seit über 30 Jahren ehrenamtlich für die Bewahrung der sorbischen Sprache. Er ist Initiator und maßgeblich verantwortlich für das »Witaj-Modell«, das Kindern bereits in frühem Alter die Möglichkeit eröffnet, sorbische Sprachkompetenzen auf muttersprachlichem Niveau zu erlangen.

Das von ihm und seiner Mitstreiterin Ludmila Budar ins Leben gerufene Modellprojekt gilt als ein wichtiger Grundstein für den Erhalt der sorbischen Sprache. Auch dank der Unterstützung durch die Stiftung für das Sorbische Volk und des Sorbischen Schulvereins gelang es in der Lausitz, die zweisprachige Bildung in Kindergärten zu etablieren.

Ludmila Budar (74) war in den 1990er Jahren Vorsitzende der Stiftung für das Sorbische Volk und machte sich durch ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement um die Bewahrung der sorbischen Sprache verdient. Als Gründungsmitglied war sie viele Jahre Vorsitzende des Sorbischen Schulvereins und maßgeblich am Projekt der Revitalisierung der Sprache beteiligt.

Sie setzte sich mit Zielstrebigkeit und Weitblick für ein zweisprachiges Bildungswesen von Kitas bis hin zur universitären Ausbildung ein. Ludmila Budar hat - gemeinsam mit Johannes Barth - einen großen Anteil daran, die sorbische Sprache zu erhalten, zu stärken und auch junge Sorben wieder zur selbstverständlichen Kommunikation in ihrer eigenen Sprache zu bewegen


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