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Silke Richter/asl

Antike trifft auf Moderne

Mit Beginn des neuen Schuljahres endet eine Ära in der Bildungslandschaft: Die zwei Oberschulen »Am Stadtrand« und »Am Planetarium« sind geschlossen. In das Gebäude in der Altstadt wird nach umfassenden Umbaumaßnahmen die Grundschule »Am Adler« einziehen, die Planetariums-Schule wird abgerissen. Ein Abschluss bedeutet aber auch immer einen Neuanfang. Und der heißt: Fusion. Die Oberschüler und Lehrer können sich mit der Eröffnung des neuen Schulkomplexes im WK I auf moderne Bedingungen freuen. Das ehemalige Konrad-Zuse-Gymnasium hat sich zu einem einzigartigen Bauwerk entwickelt. Nach aktuellem Stand werden etwa 400 Schüler von 32 Lehrern unterrichtet. »Es gibt sehr viele Anmeldungen und Interessenten. Das freut uns sehr. Die drei fünften Klassen sind voll. Wir mussten leider schon einigen Schülern absagen, weil die Klassenstärke derzeit erreicht ist«, erklärt Schulleiterin Romy Stötzner. Auch die gepflegten Außenanlagen wirken sehr einladend, der Sportplatz bietet beste Trainingsbedingungen. Aus der ehemaligen Schulaula ist ein Mehrzweckraum entstanden, die Unterrichtsräume sind hell und freundlich sowie mit interaktiven Tafeln ausgestattet. Ein Farbleitsystem und verschiedene Buchstaben als Hinweiszeichen dienen der Orientierung in dem Gebäude, das aus einem Alt- und einem angrenzendem Neubau besteht. Im historischen Teil des Hauses sind auch Gips-Intarsien-Wandbilder erhalten und restauriert worden. Die Kunstwerke stammen von Kurt Heinz Sieger und wurden 1959 angefertigt. Interessant sei die Technologie der Bilder. Die Gips-Intarsien wurden im Atelier vorgefertigt und wie bei gebrannten Fliesen üblich, im endgefertigten Zustand verlegt, war von Ines Hofmann-Dubrau, Projektleiterin und Sachbearbeiterin vom städtischen Hochbau zu erfahren. Erhalten geblieben ist im Treppenhaus auch ein historischer Trinkbrunnen, der aber leider nicht funktionsfähig sei, da die dafür notwendigen Ersatzteile nicht geordert werden konnten. Der Neubau besticht mit einem optischen Stilbruch. Antike Baukunst mit harmonischem Farbsystem wird hierbei um Schrittlänge von modernem Grau, Sichtbeton und knalligen Farben abgelöst. Historie trifft auf Moderne. In sogenannten Lernlandschaften können sich Lehrer und Schüler bei Bedarf zurückziehen. Eine Kombination aus gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre und zeitgemäßer Einrichtung. Im neuen Oberschulzentrum hat auch das Produktive Lernen eine neue Heimat gefunden. Das Projekt war in den letzten zehn Jahren an der Oberschule »Am Stadtrand« beheimatet und ist für Schüler geeignet, die nicht den normalen Schulweg gehen können. Mit praxisorientiertem Unterricht können die Jugendlichen somit den Hauptschulabschluss erreichen. Die Kosten für das neue Oberschulgebäude belaufen sich mit Baukosten, Ausstattung und allen weiteren notwendig gewordenen Investitionen auf über 13 Millionen Euro. Bis zum Schuljahresbeginn am 31. August sollen die meisten Arbeiten abgeschlossen sein. »Es gibt dann noch einiges an Restarbeiten zu erledigen. Am wichtigsten ist aber, dass der Schulbetrieb pünktlich beginnt«, meint Romy Stötzner. Die Schulleiterin ist sich auch sicher, dass »ihre« Schule bald einen Namen haben wird. Aber das brauche noch Zeit, um ein Gefühl dafür entwickeln zu können.


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