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Was macht der Greifvogel auf dem Balkon?

Löbau. Bei einer Löbauerin harrte ein Greifvogel stundenlang auf dem Balkon aus. Die Frage: Braucht das Tier Hilfe? Vermutlich nicht, sagt der NABU.

Der Vogel saß mehrere Stunden auf dem Balkongeländer.

Der Vogel saß mehrere Stunden auf dem Balkongeländer.

Bild: Privat

Ungewöhnlichen Besuch hatte Sylvia Funke aus Löbau in dieser Woche. Ein Greifvogel kam auf ihren Balkon geflattert. Und blieb dort. Für Stunden. Die Blicke und Fotos durchs Fenster störten ihn nicht. Nach einiger Zeit kam Angst auf, dass dem Tier etwas fehlt. Erst als der Hund der Familie den Vogel entdeckte und durchs Glas neugierig beäugte, suchte er das Weite.

 

Ganz sicher sind wir nicht, ob es sich bei dem Tier nun um einen Habicht oder Sperber  handelt. Christian Hoffmann vom NABU in Weißwasser tippt auf einen Sperber: »Dieser kommt in Siedlungsnähe und in Siedlungen auch häufiger vor.« Nun hat man nicht jeden Tag einen Greifvogel auf dem Balkon, der so lange bleibt, dass man ihn ohne Probleme fotografieren kann. Aber bedeutet das, dass das Tier Hilfe gebraucht hätte? »Sicherlich ist so was nicht alltäglich. Aber ich würde sagen, ich konnte von meinem Fenster auch schon gut einen Sperber beobachten. Falls in der Nähe eine Vogelfütterung stattfindet, dann war dies sicherlich der Anlass für den Sperber, sich dort niederzulassen«, so Hoffmann.

 

Sollte man aber doch mal ein Tier finden, das vielleicht Hilfe braucht, kann man sich an die Wildtier-Auffangstation des Tierparks Görlitz wenden. Wer unsicher ist, wie er sich verhalten soll, wenn er ein vermeintlich krankes oder hilfloses Tier findet, der bekommt in einem Faltblatt des Umweltministeriums Antworten. Das wichtigste zuerst: Beobachten Sie ganz genau, ob das Tier wirklich in Not ist. Handelt es sich beispielsweise um ein vermeintlich verwaistes Jungtier, sollte der Fundort mindestens einen Tag unbeobachtet gelassen werden, damit das Muttertier ungestört zurückkehren kann. »Ein Eingreifen des Menschen ist zwar aus ethischer Sicht nachvollziehbar, langfristig aber oft nicht zum Besten des Tieres«, schreibt das Umweltministerium.

 

Hier geht's zum Faltblatt.


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