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Mit Drohnen gegen Waldbrände

Görlitz. Zur Verhinderung von Waldbränden und zur Bekämpfung von Borkenkäfern will der Kreis Drohnen einsetzen. Das Projekt ist gerade in der Planungsphase.

Bisher gab es 2022 im Landkreis Görlitz 20 Waldbrände auf einer Fläche von insgesamt 9,33 Hektar. (Symbolfoto)

Bisher gab es 2022 im Landkreis Görlitz 20 Waldbrände auf einer Fläche von insgesamt 9,33 Hektar. (Symbolfoto)

Bild: Pixabay

Das Thema könnte kaum aktueller sein. Die Nachrichten waren in den vergangenen Wochen immer wieder voll mit Waldbränden. Seien es die Brände rund um Beelitz im Juni, in der Sächsischen Schweiz im Juli und August oder auch im Landkreis Görlitz, wo es in diesem Jahr bisher 20 Waldbrände mit einer Fläche von 9,33 Hektar (Stand: 9. August) gegeben hat. Da kommt die Nachricht gerade recht, dass im Kreis jetzt ein Projekt beginnen kann, mit dem sowohl Gefahren frühzeitig erkannt als auch im Ernstfall wichtige Infos für die nötigen Entscheidungen geliefert werden sollen.

 

Das Projekt "Waldwächter" hat den finalen Bescheid zur Umsetzungsförderung erhalten. Damit kann die Umsetzung starten. Als Teil der 5x5G-Modellregion hat der Landkreis, unterstützt durch Fördermittel des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, im Jahr 2020 ein Konzept für 5G-Anwendungsszenarien in den Bereichen Drohnensteuerung und Waldbrandbekämpfung erarbeitet. Das Projekt befasst sich mit dem Waldbrandmonitoring durch den Einsatz von Drohnen, um Gefahren frühzeitig zu erkennen, Risiken zu identifizieren und entsprechende Entscheidungen in Notfallsituationen treffen zu können.

 

Auch den Borkenkäfer im Blick

 

Das Konzept umfasst zwei sich ergänzende Anwendungen zur Waldbrandherdidentifikation und Borkenkäferdetektion. Für die Ermittlung eines potenziellen Waldbrandherdes wird das Projektgebiet mittels stationärer und mobiler Kameratechnik in verschiedenen Spektralbereichen überwacht. Erkennt die Künstliche Intelligenz in der Abweichung einen potenziellen Brandherd wird eine entsprechende Information an die Feuerwehr zur Entscheidung über weitere Maßnahmen herausgegeben. Ein eventuell erforderlicher Feuerwehreinsatz kann dann mithilfe der Technik an den Drohnen überwacht werden.

 

Für die Detektion des Borkenkäferbefalls wird die gleiche Technik und Dateninfrastruktur genutzt. Allerdings werden hier Bilddaten aus mehreren Spektralbereichen verarbeitet. Am Ende erhält der Waldeigentümer eine Information zum potenziellen Befall. Diese Methodik kann frühzeitiger und gezielter auf einen Befall hinweisen, als die heute übliche visuelle Untersuchung der Forstmitarbeiter im Rahmen einer Waldbegehung.

 

Im Zuge der Konzepterstellung ist eine Kooperation mit der Hochschule Zittau/Görlitz, der BTU Cottbus-Senftenberg, dem Fraunhofer IOSB-AST, dem IHP GmbH Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik Frankfurt/Oder, dem Truppenübungsplatz Oberlausitz, Partnern aus der Industrie und externen Beratern entstanden. Aktuell laufen Workshops mit den Kooperationspartnern. "Dabei soll u.a. ein Eckpunktepapier mit einem Zeitplan erarbeitet werden", teilt Pressesprecherin Susanne Lehmann mit. Umgesetzt werden muss das Projekt, für das 4 Millionen Euro zur Verfügung stehen, bis spätestens Ende 2024.


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