

Welches Potenzial Görlitz besitzt, erfuhren Pressevertreter und Gäste der Stadt beim exklusiven Besuch im Görlitzer Ratsarchiv, der Schatzkammer der Stadt. Ratsarchivar Siegfried Hoche gab anhand von jahrhundertealten Dokumenten einen faszinierenden Einblick in die einzigartig dokumentierte Handelsgeschichte der Stadt, die Geschichte der Via Regia und die Nachweise der Wirtschaftskraft von Görlitz. Foto: Keil
Stefano Dominioni (im Bild mit Dolmetscherin Elke Preis) freut sich, dass die Tagung in Görlitz stattfindet: „Die achte Tagung in Görlitz ist auch für uns eine sehr symbolische, weil wir im Kulturerbejahr sind. Durch Europa führen viele bedeutende Routen – wir suchen auf dem Forum in Görlitz jetzt nach den Verbindungen der Kulturrouten, die es in Zukunft zu entwickeln gilt.“ Foto: Keil
200 Denkmal- und Kulturexperten weilen derzeit in der Neißestadt. Sie alle besuchen die 8. Tagung des Advisory Forum der Kulturrouten des Europarates. In deren Rahmen wird über Strategien für eine engere Zusammenarbeit zwischen den Kulturrouten und anderen europäischen und globalen Kulturerbe-Programmen beraten. „Wir diskutieren hier, wie wir die Routen weiter promoten und die europäische Perspektive weiter vertiefen können“, erklärt Stefano Dominioni, Direktor des Europäischen Instituts für Kulturrouten. Görlitz ist im vergangenen Jahr als Ausrichter dieser hochkarätigen Tagung benannt worden und organisiert die Konferenztage gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen und dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland. Einer der insgesamt 35 Kulturrouten ist die Via Regia. Sie verbindet auf 4500 Kilometern Santiago de Compostela in Spanien, über Frankreich, Deutschland und Polen mit Kiew in der Ukraine. Und auf der Königsstraße liegt neben Orten wie Frankfurt am Main, Erfurt, Leipzig, Bautzen, Breslau und Krakau eben auch Görlitz. Da verwundert es nicht, dass die Stadt jetzt ins Netzwerk „VIA REGIA – Coultural Route oft the Council of Europe“ aufgenommen wurde und damit Kulturrouten-Mitglied ist. Das Kulturroutenprogramm existiert bereits seit 30 Jahren, bekommt jetzt aber zunehmend mehr Aufmerksamkeit. „Programme des Europarates brauchen einige Zeit, bis sie Fahrt aufnehmen“, sagt Birgitta Ringbeck, Ministerialrätin des Auswärtigen Amts. Die bauliche und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt ist seit hunderten Jahren untrennbar mit dem wirtschaftlichen und kulturellen Erfolg auf der Handelsroute Via Regia verbunden. Dies zeigt sich prominent am Beispiel der „Görlitzer Hallenhäuser“ und deren Geschichte als Kaufmannspaläste und damit Wirtschaftsmotoren für die Region. Die Entwicklung und Biografien der Häuser und ihrer Besitzer sind ein wichtiger Teil im Gesamtkonzept einer angestrebten Welterbebewerbung.