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Erneut Kunstinstallation in Görlitz beschädigt

Die Installation „Grenze“ von Tomasz Tomaszewski auf dem Lutherplatz in Görlitz ist schwer beschädigt worden. Sie gehört zum Kunstprojekt „Görlitzer ART“. Bereits im Vorfeld sind Kunstobjekte des Projektes Zerrstörungswut zum Opfer gefallen.
Die beschädigte Installation „Grenze“ von Tomasz Tomaszewski auf dem Lutherplatz in Görlitz. Foto: Grzegorz Stadnik/Stadtverwaltung

Die beschädigte Installation „Grenze“ von Tomasz Tomaszewski auf dem Lutherplatz in Görlitz. Foto: Grzegorz Stadnik/Stadtverwaltung

Wie die Stadtverwaltung Görlitz informiert, haben sich Mitarbeiter des Betriebshofes der Stadt Görlitz und vom Kulturservice sofort nach Eingang der Meldung von der Zerstörung vor Ort ein Bild von den Beschädigungen gemacht. Teile der Installation sind umgekippt und vermutlich mit spitzen beziehungsweise schweren Gegenständen beschädigt worden. Fest stehe, dass das Ausmaß der Zerstörungen deutlich alle Vorfälle der Vergangenheit übertrifft. Als Sofortmaßnahmen im Sinne der Sicherheit auf dem Platz wurden das Areal am frühen Morgen abgesperrt, die zerbrochenen und noch intakten Spiegel entfernt und der Platz vom Betriebshof gereinigt, heißt es. Die Höhe des Sachschadens werde auf 900 bis 1.000 Euro kalkuliert. Die Stadtverwaltung habe sich mit dem zuständigen Kulturservice dafür entschieden, dass die erneute Aufstellung der Prismen inklusive der umfassenden Reparatur erfolge, um sich nicht einer Vandalismusaktion zu beugen. Sobald der Platz etwas abgetrocknet sei, sollen die reparierten Prismen aufgerichtet werden. Im Inneren waren und sind sie mit Gehwegplatten und Sandsäcken gefüllt, so dass Standsicherheit gewährleistet ist, heißt es. Damit zeige sich aber auch, dass der Vorfall von vergangener Nacht nicht die Tat einer Person, sondern mehrerer gewesen sein muss. Weil auch künftig Zerstörungsabsichten nicht ausgeschlossen werden könnten, sei aus Sicherheitsgründen eine Veränderung bei der Materialwahl beschlossen worden – schlagzähes Acrylglas komme da jetzt zum Einsatz. Hintergrund: Kunstwerke der Ausstellung an ausgewählten Orten im Stadtgebiet von „Görlitzer ART“ seien schon vor der Eröffnung am 1. April 2016 durch Gewalteinwirkung in Mitleidenschaft gezogen worden. Eine besondere Note erhalten die Vorkommnisse, die juristisch schlicht Sachbeschädigungen seien, durch den Ansatz der gut vier Jahre vorbereiteten Ausstellung im öffentlichen Raum. Die Kunstobjekte stellen laut Ausschreibung ein Schaufenster der Kulturhauptstadt Europas Wroclaw 2016 dar. Dabei haben junge und auch etablierte Künstler aus Wroclaw und Niederschlesien sich mit ihren Ideen in der Bewerberschar durchgesetzt. Welcher Künstler welches Kunstwerk an welchem Platz installiert, haben die Görlitzer entschieden. Eine Route verbindet die Kunstwerke zwischen dem Görlitzer Bahnhof und der Altstadtbrücke zu einem Spaziergang der besonderen ART: http://www.goerlitzer-art.eu Fakten: Ohne den aktuellen Fall seien 4.390 Euro für die Beseitigung von Sachschäden durch die Stadt Görlitz und 1.340 Euro von den Künstlern selbst aufgewendet worden. Bislang nicht von schwerem Vandalismus betroffen seien die Kunstobjekte „Maske“ am Kreisverkehr Bahnhofstraße, „Spindel“ am Lutherplatz und „Uhr“ an der Conrad-Schiedt-Straße. Bislang betroffene Kunstwerke seien das „&“ auf dem Wilhelmsplatz, der „Turm“ auf der Hotherstraße, die „Herde“ auf der Elisabethstraße und jetzt auf dem Marienplatz, die „Grenze“ am Lutherplatz, der „Puls der Stadt“ auf der Berliner Straße sowie die „Wolkenschaukel“ auf dem Otto-Buchwitz-Platz und die Salzkristalle im Uferpark.


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