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Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel für den Menschen

Im Dresdner Hygienemuseum trafen sich jetzt Experten aus Sachsen, Deutschland und Europa, um über die Qualität von Trinkwasser aus Talsperren zu diskutieren. Speziell ging es um die Ursachen von braungefärbten Wasser in den Zuflüssen von Trinkwassertalsperren – und den richtigen Umgang damit. Darüber informiert die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen.
Foto: Tatyana Gladskih/fotolia.com

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Diese Braunfärbung werde durch Huminstoffe – im Wasser gelöste organische Stoffe – verursacht. Der menschlichen Gesundheit sie nicht schaden, heißt es  doch würden sie den Qualitätsanforderungen an klares Trinkwasser nicht genügen.

Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel für den Menschen – und in Deutschland auch das sicherste, heißt es. Laut Trinkwasserverordnung muss es rein sein und darf die menschliche Gesundheit nicht gefährden. Biologische und chemische Substanzen müssen unter strengen Grenzwerten liegen. Trinkwasserqualität habe oberste Priorität – deshalb sei es auch ständigen Qualitätskontrollen unterworfen. Seit den 1990er Jahren seien in Sachsen viele Talsperren und ihre Zuflüsse sauberer geworden. So gelangen heute beispielsweise weniger Nitrate aus der Landwirtschaft in die Trinkwassertalsperren, heißt es. Gleichzeitig habe in einigen Zuläufen allerdings auch die Braunfärbung des Wassers zugenommen – und das nicht nur in Sachsen sondern in vielen Gebieten Europas. Warum das so ist, werde weltweit erforscht. Bei der Fachveranstaltung der Landestalsperrenverwaltung in Dresden waren Wissenschaftler aus Schweden, Karlsruhe, Magdeburg und Dresden dabei. Anregungen, wie in der Praxis mit Huminstoffen im Rohwasser umgegangen werden kann, kamen aus Tschechien, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Alle waren sich einig, dass das Problem nicht im Einzugsgebiet oder in der Aufbereitung allein gelöst werden kann. Ein langfristiger Erfolg könne nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Flächenbewirtschaftern wie Forst und Landwirtschaft, Rohwasserlieferanten wie der Landestalsperrenverwaltung und den Wasserversorgern mit ihren Aufbereitungsanlagen erreicht werden. Hintergrundinformation:
Trinkwassertalsperren bilden das Rückgrat der sächsischen Wasserversorgung, heißt es. Knapp die Hälfte des Trinkwassers komme in Sachsen aus Talsperren – in der Region Chemnitz seien es sogar rund 75 Prozent. In Zeiten des Klimawandels werde Trinkwasser aus Talsperren künftig eine noch größere Rolle spielen. Denn nur mit Talsperren könnten Schwankungen im Wasserhaushalt ausgeglichen werden. Wenn es regnet, werde das Wasser zwischengespeichert, damit es in Trockenzeiten abgegeben werden kann. Von Huminstoffen seien in Sachsen vor allem Wasserspeicher im Vogtland und Erzgebirge betroffen. In den letzten Jahren sei hier von der Landestalsperrenverwaltung bereits kräftig investiert worden. Es seien  beispielsweise Umleitungsstollen gebaut worden, um Wasser mit einem besonders hohen Huminstoffanteil um die Talsperre leiten zu können. Außerdem hätten viele Anlagen mittlerweile variable Rohwasserentnahmen. Damit könne das Rohwasser aus verschiedenen Tiefen entnommen werden. Die Wasserwerke würden das Rohwasser so immer aus der Tiefe der Talsperre erhalten, wo die Qualität am besten sei.


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