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Robbie Williams im Ostragehege war der Ritterschlag

Seit über 20 Jahren gehört die Konzertagentur Aust zu den großen Musikveranstaltern in der Landeshauptstadt. Begonnen hat das Organisieren von Konzerten für Bernd Aust allerdings schon mit der Wende.
Fast schon eine historische Aufnahme: Rodney (li.) und Bernd Aust (re.) mit Scumeck Sabottka, Tourneeveranstalter von Robbie Williams, 2006 beim Aufbau der Bühne in der Flutrinne. Foto: privat

Fast schon eine historische Aufnahme: Rodney (li.) und Bernd Aust (re.) mit Scumeck Sabottka, Tourneeveranstalter von Robbie Williams, 2006 beim Aufbau der Bühne in der Flutrinne. Foto: privat

Leider ist Rodney Aust alles andere als eitel. Eher sehr bescheiden. „So wurde ich erzogen.“ Und deshalb gibt es auch nicht die erwartete Selfie-Flut, die hunderte Mal ihn mit hunderten verschiedenen Künstlern zeigt. Schnappschüsse mit Promis, die jeder kennt und denen mal im Leben höchstens einmal, wenn überhaupt, begegnet. Dabei kommt kaum ein anderer Dresdner den wirklichen Größen aus der Konzertszene so nah wie Rodney Aust. Denn seit 1993 ist der heute 45-Jährige  mit seinem Vater als Konzertveranstalter tätig und hat schon ziemlich viele ziemlich bekannte Acts an die Elbe geholt. Landespresseball in Dresden Angefangen hat alles natürlich viel kleiner und bescheidener. So organisierte Bernd Aust nach der Wende im Auftrag von westdeutschen Agenturen erste Konzerte (unter anderem Joe Cocker 1990, Jethro Tull, Matthias Reim) und den ersten großen sächsischen Landespresseball in Dresden. Doch bald stand für ihn fest: Das kann ich auch selbst. Nachts Plakate kleben, morgens im Büro Als er 1993 die Konzertagentur Aust GmbH gründete, hatte Rodney gerade seinen zweiten Berufsabschluss als Bürokaufmann in der Tasche und damit beste Voraussetzungen, sich dem wirtschaftlichen Aspektder Firma zu widmen. Die bestand zunächst aus genau zwei Personen. „Nachts haben wir Plakate geklebt für die nächsten Konzerte, morgens saßen wir um neun im Büro“, erinnert sich Rodney Aust. Doch schnell wurden die Konzerte größer, die Künstler berühmter, die in Dresden auftraten. Auf Kim Wilde und Chris Norman folgten ELO in Kamenz, Peter Maffay, Howard Carpendale, José Carreras, Bob Dylan, André Rieu und Sting. Zweimal ein gigantisches Erlebnis Und dann folgte der Ritterschlag: 2006 spielt Robbie William im Ostragehege. Zwei Tage, zweimal über 70.000 Zuschauer. Zweimal ein gigantisches Erlebnis, zweimal gigantische Stress. Denn Konzertveranstalter sein heißt vor allem, ein hohes finanzielles Risiko eingehen. Läuft etwas schief, werden zu wenig Karten verkauft, hat die Agentur schnell ein großes Problem, während dem Künstler Garantiegage gezahlt wird.
Doch bei Williams geht alles gut. Große Tourneeveranstalter haben Aust jetzt auf dem Schirm, für Rammstein sind sie nun Agentur für alle Auftritte in Ostdeutschland. Weitere Standbeine Mit Kauf und Ausbau des Alten Schlachthofes als eigene Spielstätte ab Ende der 90er Jahre und dem Betrieb der Jungen Garde seit sieben Jahren haben Rodney und Bernd Aust weitere Standbeine geschaffen. Rund 150 Veranstaltungen finden hier statt, über 200 Konzerte holen sie jährlich als Agentur nach Dresden. Die zählt aktuell sechs Mitarbeiter. (C. Pönisch)


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