

Erstmals wird beim Großputz auf einem besonderen Gerüst im Hauptkuppelraum gearbeitet. Tischler arbeiten das Gestühl im Kirchenschiff und auf den Emporen auf, Maler beseitigen Abnutzungen an den marmorierten Kirchraumtüren und an Wandflächen, Elektriker sind im Batterieraum zugange. Alle Türen werden geprüft, die Sitzbankauflagen gereinigt und Leuchtmittel getauscht. Mit anderen Worten: In der Frauenkirche ist wieder Großreinemachen angesagt. Seit 2008 ist die Schließzeit gleich zu Jahresbeginn in der besucherschwachen Zeit ein fester Termin. Mit fünf Schließtagen für den Kirchraum und nur vier für den Kuppelaufstieg ist sie knapp wie selten zuvor, die vielen Arbeitsabläufe der verschiedenen Gewerke eng getaktet. Besonderer Arbeitsort Viele der Arbeiten fallen jedes Jahr aufs Neue an. Nach Möglichkeit werden sie von Handwerkern erledigt, die die Frauenkirche schon seit dem Wiederaufbau kennen. Einer von ihnen ist Tischlermeister Sebastian Schulz. Für ihn ist die Frauenkirche nach wie vor ein besonderer Arbeitsort: „Hier arbeite ich an einem lebendigen Denkmal im Scheitelpunkt einer vernarbten Stadt und betreibe meine ‚eigene‘ Denkmalpflege: Ich pflege ein Denkmal, das ich selbst mit errichtet habe. Sonst sind es ja meistens Denkmale unserer Vorfahren, die wir nachpflegen." Neue Technik In diesem Jahr gibt es ein Novum beim Großputz: Dank eines speziellen Gerüstes, das auf Schienen im Hauptkuppelraum fährt, können erstmals die kleinen Kuppelgaupen der Hauptkuppel gewartet werden, die sind sonst nicht erreichbar sind. „Wir müssen Ventilatoren austauschen und Leuchtmittel ersetzen. Auch Elektroarbeiten stehen an. Außerdem wollen wir den Putz begutachten und ausbessern, wo es nötig ist. Anfallende Maler- und Reinigungsarbeiten erledigen wir gleich mit", erklärt Stiftungsarchitekt Thomas Gottschlich. Aufgrund der aufwändigen Arbeitsabläufe bleibt das Gerüst über die Dauer der Schließzeit hinaus stehen. Wie lange genau, richtet sich nach dem Zustand der Gaupen. Vom Kirchraum ist es nicht zu sehen, denn eine Plane verdeckt aus Sicherheitsgründen den Druckring am Abschluss der inneren Kuppel. Spendenfinanziert Die Kosten der jährlichen Putzaktion schätzt Thomas Gottschlich auf rund 40.000 Euro, die von der Stiftung Frauenkirche Dresden aufgebracht werden müssen. Die Fördergesellschaft der Frauenkirche unterstützt die baulichen Erhaltungsmaßnahmen jedes Jahr mit einem fünfstelligen Betrag. Nachdem der Kuppelaufstieg bereits am Freitag, 13. Januar, ab 10 Uhr wieder öffnet, sind der Kirchraum und die Unterkirche ab Samstag, 14. Januar, wieder zugänglich. Am Sonntag lädt die Frauenkirche zu zwei Gottesdiensten (11 und 18 Uhr). einem Familienkonzert (15.30 Uhr) und Besichtigung (12.30 bis 14 Uhr) ein.