Knaben singen Sopran-Arien
315 Jahre mussten die Dresdner Kapellknaben alt werden, um erstmals in ihrer Geschichte die Johannespassion von Johann Sebastian Bach aufzuführen. Nach den gefeierten Aufführungen von Händels Messiah und Mozarts Requiem in der jeweils ausverkauften ehemaligen Dresdner Hofkirche treten die Kapellknaben am 16. März im Rahmen der Konzertserie Kathedralklang erneut in der Kathedrale auf.
Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr, die Werkseinführung mit Prof. Christfried Brödel bereits um 17.30 im Haus der Kathedrale. Begleitet werden die Kapellknaben unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Bonath dabei von Mitgliedern der Sächsischen Staatskapelle. Eine Besonderheit ist, dass neben den Solisten Jonathan Mayenschein, Matthias Schafft, Jörg Hempel und Felix Rohleder erneut Knaben einzelne Sopran-Arien singen - so etwa "Zerfließe mein Herze".
Unter diesem Titel steht auch der Abend. Die Passion wird seit Wochen eifrig im Kapellknabeninstitut im Dresdner Stadtteil Striesen geprobt. Bachs Johannespassion feiert 2024 ihr 300-jähriges Jubiläum, die Premiere war am 7. April 1724 in der Leipziger Nikolaikirche. Zwischen Bach und Dresden gibt es eine durchaus enge Verbindung.
Der Leipziger Thomaskantor hatte sich am sächsischen Hof um die Stelle des Hofkapellmeisters beworben, bekam sie jedoch nicht. In der Johannespassion werden die biblischen Überlieferungen vom Leiden und Sterben Jesu Christi mit Chorälen, Rezitativen und Arien vorgetragen. Die Dresdner Kapellknaben sind neben dem Thomanerchor Leipzig und dem Dresdner Kreuzchor Teil eines weltweit einmaligen sächsischen Knabenchor-Ensembles.
Sie sind kulturelle Botschafter der Europäischen Union und gehören zum immateriellen Kulturerbe. Derzeit gehören dem Chor rund 50 junge Sänger an, die entweder im Internat wohnen oder täglich zu den Proben ins Kapellknabeninstitut kommen.
Samstag, 16. März, 19.30 Uhr Kathedrale Dresden (ehemalige Hofkirche) Dresdner Kapellknaben, Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle und Solisten Johannespassion von Johann Sebastian Bach

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