Heute vor 15 Jahren: Flut auf dem Scheitelpunkt
Die großen Hochwasser 1845 und 1890 waren längst vergessen. Auch die Flutkatastrophen 1940 und 1941, als die Elbe letztmalig die 7-Meter-Marke überschritten hatte, waren aus dem Bewusstsein der Dresdner verschwunden. Mehr als ein halbes Jahrhundert war die Stadt Dresden von einem schwerwiegenden Elbe-Hochwasser verschont geblieben. Keiner der Verantwortlichen in Stadt und Land hatte vor 15 Jahren praktische Erfahrungen in der Hochwasserabwehr bei solch einem Extremereignis und so verursachte diese Flut allein in Dresden Schäden in Höhe von etwa 1,3 Milliarden Euro. Viel investiert Seit August 2002 wurden in Dresden rund 160 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert. Am 12. August 2010 beschloss der Stadtrat den Plan Hochwasservorsorge Dresden, der zahlreiche baulich-technische Maßnahmen enthält, die schrittweise realisiert werden. Verbessert wurde auch die Informationsvorsorge möglicher Betroffener: Die Vorwarnzeit bei Elbe-Hochwasser liegt heute bei 48 bis 60 Stunden. Flut 2013 Beim Elbe-Hochwasser im Juni 2013 – mit 8,78 Metern der zweithöchste Scheitelwasserstand am Pegel Dresden seit Beobachtungsbeginn – war die Stadt bereits besser vorbereitet. Die Innenstadt sowie die Stadtteile Kaditz und Mickten waren durch Mauern und mobile Systeme, zum Beispiel die Flutschutztore an der Weißeritzstraße und am Ostra-Ufer, geschützt. Das Flussbett der Weißeritz war teilweise ausgebaut und bestand eine erste Bewährungsprobe. Zahlreiche städtische Gewässer waren ebenfalls in einem sehr guten Ausbauzustand und zugleich ökologisch aufgewertet worden. Außerdem wurde ein inzwischen mehr als 80 Messstellen umfassendes Netz eingerichtet, um den Anstieg des Grundwassers in den flussnahen Stadtteilen bei Elbe-Hochwasser zu beobachten und der Öffentlichkeit mit tages- bis stundenaktuellen Werten zur Verfügung zu stellen. Entscheidend für die Verbesserung des Hochwasserschutzes im Dresdner Stadtgebiet waren aber ebenso die enormen Investitionen der Stadtentwässerung Dresden GmbH. So errichtete das Unternehmen beispielsweise mehrere Hochwasser-Pumpwerke und sanierte den Altstädter Abfangkanal, um die Funktionsfähigkeit des Abwassersystems insbesondere bei Elbe-Hochwasser zu sichern. In der aktuellen Stadtratssitzung am Donnerstag (17. August) soll zur Übernahme der mobilen Hochwasserschutzanlagen in der Dresdner Altstadt abgestimmt werden. Nach diesem Beschluss erhofft sich die Stadt vom Freistaat Sachsen als Partner beim Hochwasserschutz ein zügiges Vorankommen mit weiteren Hochwasserschutz-Aktivitäten im Dresdner Osten und Westen. Ein sehr beeindruckendes Video der Flut 2002 gibt's in der MDR-Mediathek.