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Carola Pönisch

Erste Dresdner Ampel feiert 60. Geburtstag

Auch Verkehrsampeln kommen in die Jahre und feiern runden Geburtstag. Zum Beispiel Dresdens erste vollautomatische Ampel an der Kreuzung Könneritz-/Schweriner Straße, die am 10. Dezember 1961 erstmals auf Rot-Gelb-Grün schaltete.

Sie war eine Einzelanfertigung, extra an diese Kreuzung angepasst und in der Lage, den Verkehr über feste Signalzeiten automatisch zu regeln. Heute kaum mehr vorstellbar: Tagesüber saß ein Polizist im Verkehrsturm und übernahm diese Steuerung per Hand. 1971 wurde die erste Steuerzentrale für mehrere Ampeln zwischen Albertplatz und Georgplatz eingerichtet. Von dort aus ließen sich verschiedene Programme einstellen,  z.B. für den Abbau von Stau, wenig Verkehr oder für Regen. Damals gab es auch erste Versuche, Grünen Wellen einzurichten. Heute lassen diese Grünen Wellen den Verkehr flüssig rollen auf der Washington-, Hansa-, Coventry- und Bodenbacher Straße sowie auf den Strecken Bergstraße–Fritz-Löffler-Straße–St. Petersburger Straße und Zellescher Weg–Teplitzer Straße–Dohnaer Straße. Von den Verkehrsexperten werden sie abhängig vom Verkehrsaufkommen geschaltet – morgens meist stadteinwärts, nachmittags dann stadtauswärts. Wie Lichtsignalanlagen heute funktionieren Inzwischen gibt es in Dresden etwa 500 Ampeln. Sie sind heute über unterirdische Kabel mit einem Schaltkasten verbunden, der sie steuert. Je nach Tageszeit und Verkehrsaufkommen laufen unterschiedliche Programme mit verschieden langen Grünphasen. Induktionsschleifen in der Straße, Wärmebildkameras oder Infrarotsensoren erfassen dabei das Verkehrsaufkommen.

Mittlerweile werden neue intelligenten Lösungen getestet. Dazu gehören neue Techniken zur Fußgängererkennung mit ThermiCams und Nahfeldradartaster. Nahfeldradartaster erkennen Fußgänger mittels radarbasierter Näheerkennung, ThermiCams hingegen mittels Wärmebildmessung. Die ThermiCam erkennt größere Fußgängergruppen und ist in der Lage, die Grünzeiten daran anpassen. Getestet werden auch Rot-Countdowns. Diese zeigen, wie lange die Ampel noch Rot ist. Autofahrer sollen so motiviert werden, den Motor beim Warten abzuschalten. Dann gibt es noch die "Dynamischen Geschwindigkeitsanzeigetafeln", die Autofahrern anzeigen, mit welcher Geschwindigkeit die nächste Ampel bei Grün erreicht wird. Auf diese Weise sollen unnötige Haltevorgänge reduziert werden. „Die ersten Erfahrungen mit diesen Anzeigen sind sehr zufriedenstellend. Sie werden von den Autofahrern sehr gut angenommen. Bevor sich eine neue Technik durchsetzt, muss aber eine ausreichend lange Testphase durchgeführt werden. Die Anschaffungen sind kostspielig und müssen zu einhundert Prozent verkehrssicher sein“, sagt Simone Prüfer, Amtsleiterin des Straßen- und Tiefbauamtes. Ampeln der Zukunft Noch liegt das autonome Fahren in ferner Zukunft. "Aber bereits jetzt stellen wir an 25 Ampel sogenannte Road Side Unites als Testobjekte zur Verfügung. Diese Technik ermöglicht eine direkte Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ampel. Fahrzeuge erhalten die Information, wie lange die Grün- oder Rotphase noch andauert und können ihre Geschwindigkeit daran anpassen. Die Lichtsignalanlage registriert, wie viele Autos sich in Annäherung befinden und kann verkehrsabhängig schalten. Bis diese Technik ausgereift ist und tatsächlich so umgesetzt werden kann, wird aber noch etwas Zeit vergehen", weiß Simone Prüfer.

 


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