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„Die Welt der DDR“ dreht sich jetzt am Albertplatz weiter

Das DDR-Museum im Simmel-Center ist täglich geöffnet ++ Erste Veranstaltungen geplant ++ Umzug kam 300.000 Euro
Peter Simmel (57), Bauherr der Einkaufspassage am Albertplatz sortiert die letzten Rezepte in der neu aufgebauten Apotheke. Foto: Lindackers

Peter Simmel (57), Bauherr der Einkaufspassage am Albertplatz sortiert die letzten Rezepte in der neu aufgebauten Apotheke. Foto: Lindackers

 Seit Sonntag (29. Januar) ist sie geöffnet, die Dauerausstellung „Die Welt der DDR". Von Wartburg, Trabi über Pittiplatsch, Kaufhalle und Frisiersalon bis hin zur Wohnstube, Küche und Bad kann der Besucher eintauchen in die „Welt der DDR". Auf einer Fläche von etwa 1.500 Quadratmetern in der ersten Etage des Neubaus und dem ehemaligen DVB-Hochhaus am Albertplatz ist es dem Team um Peter Simmel, Bauherr der Einkaufspassage und Vorstand der Simmel AG am Albertplatz, gelungen, den mehr als 65.000 Stücken aus dem Museum in Radebeul einen neuen Platz zuzuweisen. Die Ausstellungsstücke sind in den neu eingerichteten Themenwelten zu finden, wie die Schule, den Wohn- und Freizeitbereich aber auch die Post, Friseur und Behandlungsraum beim Arzt. Etwa 70 Leihgaben – darunter auch eine Apotheke – runden das Bild der neuen Ausstellung ab. Neu ist auch die Leinwand im Schulzimmer, auf der ein Film über das Leben in der DDR vom Kriegsende bis zu Wiedervereinigung läuft. Ein besonderer Hingucker wird bald in der Tiefgarage des Einkaufsmarktes zu erleben sein: Dort findet die 27 Quadratmeter große Modelleisenbahn der Arbeitsgemeinschaft „Schüler-Club Modelleisenbahn" ihren neuen Platz. Der Umzug von der 36. Mittelschule in Dresden ist bereits in vollem Gange. „Wir wollen nicht werten, was gut und schlecht war, keine Gefühle verletzen", sagt der gebürtige Bayer Peter Simmel zur Ausstellung „Die Welt der DDR", „wir wollen das Bewusstsein wecken, dass es so wie jetzt nicht immer war." Zukünftig soll nach Simmels Plänen mehr Bewegung in die Ausstellung kommen mit mehr Veranstaltungen. Bereits für den 18. Februar ist der Auftritt der Band B1000 im Foyer geplant. Zusammen mit seiner Frau Ursula hat der Dresdner Gestalter Werner Steiner die neue Ausstellung am Albertplatz konzipiert. Schon bei der Gestaltung des Radebeuler DDR-Museums war das Ehepaar aktiv beteiligt. Die neue Chefin des Museums ist Gabriele Reißig. In den letzten vier Wochen fand für sie ständig ein Wiedersehen mit Gegenständen aus ihrer eigenen Kindheit statt, was sie als sehr bewegend beschreibt. Die gelernte Einzelhandelskauffrau stammt aus der Nähe von Aue, war zu DDR-Zeiten als Verkäuferin tätig und in letzter Zeit bereits für andere Simmel-Projekte verantwortlich. Von daher ist es nachvollziehbar, dass zu ihren Lieblingsstücken die Kaufhalle zählt. „Wir konnten nicht alles aus der Radebeuler Ausstellung hier unterbringen", sagt Gabriele Reißig, „das, was doppelt vorhanden war, haben wir zum Beispiel aussortiert." Die ausgelagerten Exponate befinden sich in den Depots. Die Kosten für den Umzug des ehemaligen Museums „Zeitreise" von Radebeul nach Dresden sowie die Durchbrüche vom Neubau in das DVB-Hochhaus belaufen sich auf rund 300.000 Euro. Annette Lindackers

Informationen

Ort: Antonstraße 2A, 01097 Dresden (Simmel-Center Dresden) Öffnungszeiten: Täglich sowie an Feiertagen von 10 bis 19 Uhr. Preise: Erwachsene: 9 €, Ermäßigt: 7 €, Kinder bis 6 Jahre haben freien Eintritt. Unter der Woche gibt es für Kinder, Studenten und Senioren Happy-Day-Ermäßigungen. Mehr Infos unter: www.weltderddr.de


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