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»Die Kameradschaft hat zu oft gefehlt«

Dresden. Das Interview der Woche mit Ex-Dynamo Matthias Döschner.

Matthias Döschner

Matthias Döschner

Bild: Schmidt

Matthias Döschner verpasst kaum ein Heimspiel seiner Dynamos, für die er von 1977 bis 1990 253-mal auflief. Stimmte Sie der Sachsenpokalsieg etwas versöhnlich nach der enttäuschenden Drittliga-Rückrunde?

Man hat zumindest wieder einmal eine Truppe auf dem Platz gesehen, die kameradschaftlich umging und an einem Strang zog. Das hat mir in den letzten Wochen und Monaten gefehlt.

 

War das der Hauptgrund für den Nicht-Aufstieg?

Das lag vor allem an den Totalausfällen der Leistungsträger in diesem Jahr. Im Herbst zeigten Niklas Hauptmann, Paul Will und Stefan Kutschke überragende Spiele, davon war im Frühjahr nichts mehr zu sehen. Und wenn das Gerüst nicht da ist, sackt auch das Drumherum mit ab. Aber auch auf Führungsebene gab es einige Versagen.

 

Was meinen Sie konkret?

Der Aufsichtsrat hat zu unentschlossen gehandelt, was in dem Hickhack um Markus Anfang seine Krönung fand. Aber auch der Trainer war mir zu unflexibel. Ich war bei einigen Einheiten dabei, da gab es nichts Neues oder einmal ein paar andere Impulse. Das hat sich dann auf dem Platz in den Punktspielen widergespiegelt.

 

Apropos Aufsichtsrat: Sie hatten sich auch zur Wahl gestellt…

Das große Problem bei Dynamo: Wir haben zwar Tausende Mitglieder, aber zur Wahl kommen nur ein paar Hundert, die dann ihre Kandidaten durchdrücken. Ich hätte mich gern eingebracht und will nicht der Meckerer sein, der von außen draufschaut. Aber man hat mich nicht gewollt.

 

Nach wie vor sind Sie im Ostfußball Traditionsteam am Ball. Wann gibt es die nächsten Auftritte?

Am 14. Juni sind wir beim Vereinsfest des SV Lindenau bei Leipzig dabei. Am Tag danach treten wir beim SV Hafen in Dresden an. Zum Glück sind wir so viele Kicker, dass wir an zwei Tagen in Folge spielen können.


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