Birgit Branczeisz

Carolabrücke: 100.000 Euro für Spezial-Abbruchhammer

Dresden. Die Stadt hat den Ablauf des Brücken-Abbruchs mehrfach geschildert - doch so geht es nun doch nicht.

Der Abbruch des eingestürzten Zuges C der Dresdner Carolabrücke birgt weiter einige Überraschungen. Weil die Abbruchfirma wegen der Fernwärmeleitung nicht mehr von der Neustädter Seite an Brückenteile zum Bergen herankommt, musste der Bauablauf jetzt geändert werden: Nun wird von der Altstädter Seite her weitergearbeitet. Ob sich das nicht schon vorab hätte erkennen lassen, ist die Frage.

Doch damit nicht genug: Den bislang geplanten Baudamm auf der abgestürzten Brücke in der Elbe, auf dem sich schweres Gerät Meter für Meter vorarbeiten sollte, wird es so nicht geben. Grund sind erhebliche Bedenken zur Statik. Die Teile würden das schwere Gerät nicht tragen, heißt es. Also wurde auch hier umgeplant: Ab Montag wird nun vom Terrassenufer her eine Rampe gebaut und eine insgesamt 30 Meter lange Baustraße aufgeschüttet. Von dort aus werden zwei Bagger in der Elbe arbeiten.

Auch für den Abbruch selbst musste nochmals umgeplant werden. Ein üblicher Abbruchhammer kann im Wasser nicht eingesetzt werden, was Techniker seit Längerem diskutieren – schließlich wurde eine Spezialanfertigung in Auftrag gegeben. Auf den Bagger kommen dann andere Aggregate, außerdem wird eine Verrohrung für die Druckluft verlegt. Kostenpunkt: 100.000 Euro.

Bis Weihnachten soll die Fahrrinne der Elbe wieder frei sein. Das bedeutet nicht automatisch eine Freigabe für die Schifffahrt, denn die noch bestehenden Brückenzüge „B“ und „A“ gelten weiterhin als einsturzgefährdet bzw. nicht sicher. Möglicherweise wird es eine Ausnahmengenehmigung für die „Weiße Flotte“ geben, ihre Schiffe zur Werft nach Laubegast zu bringen. An eine reguläre Schifffahrt ist jedoch nicht zu denken.


Meistgelesen