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Birgit Branczeisz

Biker-Pfarrer kommt nach Radeburg

Radeburg. Im August treffen sich Biker mit Mission in der Zillestadt.

Das rote Kreuz auf der schwarzen Lederweste mutet wie das der Tempelritter an - und irgendwie passt das ja auch. Schließlich sind die Christlichen Motorradfahrer Sachsens (CMS) e.V. im Geiste des Herrn unterwegs. "Es gibt mehr als Dosenbier und Maschinen", sagt Motorrad-Seelsorger Roberto Jahn. Er wird am 18. August, 10 Uhr, wieder vom Truck aus zu Bikern aus ganz Sachsen predigen.

Der Wanderprediger auf zwei Rädern ist von Mai bis Oktober als Hauptpastor unterwegs, um Gottesdienste abzuhalten. Übrigens als erster deutscher Biker-Pastor. Angefangen hatte für den ausgebildeten Bäcker, der in der damaligen DDR seinen Wunschberuf als Kfz-Mechaniker nicht hatte erlernen dürfen, alles mit seiner Leidenschaft für Motorräder. Und mit dem Wunsch, nach einer weiteren Ausbildung zum Diplom-Religionspädagogen in Moritzburg Beruf und Hobby miteinander zu verbinden.

Ein kleines Heftchen mit dem Titel "In der Kirche riecht's nach Leder", das ihm sein Großvater von einer Reise aus dem westlichen Teil des damals noch geteilten Deutschlands mitgebracht hatte, gab den entscheidenden Impuls. Ihm zur Seite steht jetzt Theresa Thierfelder als Biker-Pastorin. Und der Herr schickt seine neue "Doppelspitze" nun durch die Lande.

Seine Heimat hat der CMS ursprünglich im Erzgebirge - dass nun zum vierten Mal in Radeburg ein Biker-Gottesdienst stattfindet, freut ihn und Teamleiter Peter Gamer natürlich besonders. Die Radeburger Bürgermeisterin Michaela Ritter genauso, sie hat vielleicht nur etwas Sorge, dass die rührige Truppe ihren heimlichen Traum, in Dresden vor der Semperoper einen Biker-Gottesdienst abzuhalten, doch noch verwirklicht. Nicht, dass die Jungs und Mädels noch abtrünnig werden!

Peter Gamer lacht. "Nee, momentan ist uns der Aufwand für Radeburg schon groß genug", sagt er. Da muss nicht nur organisiert und genehmigt werden, sondern es muss auch ein bisschen Geld in die Kasse, wie bei jedem anderen Verein. Schließlich braucht ein Biker auch etwas zu essen, zu trinken und gute Musik. Für die Begrüßung sorgt bei den Bikern traditionell das "Anlassen" statt dem Einläuten - Motorräder mit ein, zwei, drei, vier und sechs Zylindern werden einzeln und schließlich im Chor begrüßt. "Das ist ein ordentlicher Sound auf dem Platz", freute sich Roberto Jahn.

Dann wird es ruhig. Das Gebet wird gesprochen, Zeugnis ablegen, singen - fast alles wie in jedem anderem Gottesdienst. Nur umgangssprachlicher und lockerer. Denn natürlich will der Biker-Pastor Motorradfahrer und Schaulustige erreichen. Das ist die Mission. "Mission X" heißt übrigens auch die Band - ein Musikprojekt von Pfarrer Norbert Binder aus Zeisig bei Hoyerswerda. Vielleicht schreibt der Komponist ja mal einen richtigen Biker-Song? Peter Gamer könnte sich das gut vorstellen. Das wäre doch etwas!

In dem Sinne sind die Christlichen Motorradfahrer Sachsens unterwegs. Seit einiger Zeit gibt es auch einen Biker-Bibelkreis in Dresden in der mennonitischen Gemeinde Hansastraße / Ecke Hechtstraße.

Mehr Infos: www.cmsev.de Biker-Bibelkreis in Dresden: Dieter Bauckmeier per Mail an bbk-dresden@online.de

 


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