

Im Oktober letzten Jahres ging es endlich los: Die Bauarbeiten zur Dachsanierung von Deutschlands größter Dorfkirche haben begonnen. In der Zwischenzeit sind drei Monate vergangen. Wir haben beim Kirchenvorstand Markus Schuster nachgefragt, wie das Baugeschehen bisher vorangekommen ist.
Dem Zeitplan voraus
Die gute Nachricht: Während der Arbeiten haben die Dachdecker bemerkt, dass der Holzunterbau in einem besseren Zustand ist als bisher vermutet. Demzufolge sei man dem Zeitplan voraus. Begonnen haben die Handwerker an der Ostseite des Daches und arbeiten sich nun Stück für Stück in Richtung Turm auf die Westseite zu. Stand heute sind bereits 25 Prozent der 1.610 Quadratmeter großen Dachfläche saniert, erklärt Markus Schuster. Im gleichen Atemzug werden die sanierungsbedürftigen Fenster im Kirchenschiff repariert. Ziel ist es, die gesamten Arbeiten bis spätestens April 2024 fertigzustellen.
Fledermäuse sorgen für Unterbrechung
Weil es die Witterungsverhältnisse nicht zulassen, ist die Baustelle derzeit unterbrochen. Apropos Pause: Bereits zu Beginn der Arbeiten war klar, dass die Baustelle aufgrund des Artenschutzes für einen bestimmten Zeitraum unterbrochen werden muss. Der Grund: Fledermäuse haben sich im Dachstuhl der Kirche eingenistet, deren Lebensraum darf nicht gestört werden. Konkret muss die Baustelle im Zeitraum von April bis Oktober dieses Jahres pausieren. Im Zuge der Dachsanierung werden die Einflugmöglichkeiten der Tiere wiederhergestellt.
Gestiegene Materialkosten bei der Sanierung
Auch dieses Projekt bleibt nicht von gestiegenen Materialkosten verschont. Aktuell geht der Kirchenvorstand Schuster von Gesamtkosten in Höhe von 560.000 Euro aus. Die Mehrkosten belaufen sich auf rund 60.000 Euro, sagt der 35-Jährige. Finanziert wird das Projekt in Teilen vom sächsischen Landesamt für Denkmalpflege, der evangelisch-lutherischen Landeskirche Sachsen und in Eigenregie der Kirchgemeinde Cunewalde.
Nächstes Projekt: Stucksanierung
Wenn die Arbeiten an der Außenhülle abgeschlossen sind, soll es in dem Innenraum der Kirche weitergehen. Dort ist eine dringende Stucksanierung nötig. Das ist allerdings eine weitaus komplexere Baumaßnahme und sie kann frühestens in den nächsten drei bis fünf Jahren angegangen werden. Markus Schuster rechnet mit einer Investitionssumme von knapp einer Million Euro.