Seitenlogo
Sandro Paufler

Radfahrer fühlen sich nicht sicher im Verkehr

Der Fahrrad-Klima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) fördert interessante Fakten zutage. So fühlen sich Fahrradfahrer in Bautzen und Bischofswerda auf den Straßen gestresst und sehen sich als Verkehrsteilnehmer gefährdet. Doch es gibt auch positive Entwicklungen zu vermelden.
Radfahren wird immer beliebter. Trotzdem gibt es in den Städten Bautzen und Bischofswerda Handlungsbedarf. Das zeigt eine Umfrage des ADFC. Foto: Pixabay

Radfahren wird immer beliebter. Trotzdem gibt es in den Städten Bautzen und Bischofswerda Handlungsbedarf. Das zeigt eine Umfrage des ADFC. Foto: Pixabay

In Bautzen haben 269 Personen und in Bischofswerda 76 Personen abgestimmt. Abgestimmt über die derzeitige Fahrradsituation in ihren Städten. Die Umfrage zeigt, dass in den Bereichen der Verkehrssicherheit, der Fahrradwege und der Wertschätzung von Radfahrern noch Nachholbedarf besteht. 69 Prozent der Radfahrer fühlen sich auf den Straßen gefährdet Laut der Umfrage, die vom ADFC von September bis November letzten Jahres durchgeführt wurde, fühlen sich 44 Prozent der Bautzener im Radverkehr gestresst. Sogar 69 Prozent der Befragten fühlen sich auf den Straßen von Bautzen gefährdet. Neben dem Stresslevel und dem Sicherheitsgefühl beim Radfahren weisen die Ergebnisse der ADFC-Studie auf weitere Problemstellen beim Radverkehr in Bautzen hin. 79 Prozent der Befragten kritisierten die Breite der Radwege und 67 Prozent sind unzufrieden mit dem Winterdienst auf Radwegen. Neue Mobilität in den Städten – das Rad  Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen, betont den Handlungsbedarf in Bautzen: »Beim Fahrradboom der letzten Jahre handelt es sich um einen anhaltenden Trend, den die Pandemie im vergangenen Jahr zusätzlich verstärkt hat. Die Kommunalpolitik darf diese Entwicklung nicht verschlafen. Viele Menschen wollen mehr Wege mit dem Rad zurücklegen und öfter in die Pedale treten. Doch damit sie das wirklich tun, brauchen sie durchgehende, sichere Radnetze und angstfreie Wege.« Äußerst zufrieden hingegen zeigen sich die Umfrageteilnehmer über die zahlreichen Einbahnstraßen, die in die Gegenrichtung befahren werden können, die Ampelschaltungen für Radfahrer sowie die positive Entwicklung über den Rückgang von Fahrraddiebstahl. Auch Bischofswerda muss handeln In Bischofswerda gibt es laut Umfragewerten einen deutlicheren Handlungsbedarf. So fühlen sich 75 Prozent der Befragten im Straßenverkehr gefährdet und 84 Prozent geben an, dass in der Stadt kaum etwas für den Radverkehr getan wurde. 83 Prozent der Umfrageteilnehmer ärgert es, wenn sie in Bischofswerda an Baustellen zum Absteigen und Schieben gezwungen sind. Deutlich positiv wird die niedrige Bilanz von Fahrraddiebstahl gesehen und die geringen Konflikte mit Fußgängern. OB Große möchte Beteiligung der Bürger  Für die Umfrage in Bischofswerda haben sich 76 Personen beteiligt. Auf die Umfrage angesprochen, ließ die Stadtverwaltung wissen: Gewisse Mängel sind der Stadt bereits bekannt, auch deshalb befindet sich die Erstellung eines Verkehrskonzeptes (natürlich mit Betrachtung des Radverkehrs) für die Stadt Bischofswerda und deren Ortsteile in den Startlöchern. Im Zuge der Fertigstellung des Konzepts ist eine Beteiligung der Bürger in Form eines moderierten öffentlichen Workshops bzw. einer Bürgerversammlung vorgesehen, um in den Entwurf des Konzeptes mögliche Ergänzungs- oder Änderungsvorschläge einzuarbeiten. Bischofswerdas Oberbürgermeister Holm Große hat ein offenes Ohr für die Belange der Radfahrer: »Mir liegt übrigens sehr am Herzen, den ADFC in Person von Dirk Hladik in die Diskussion und Bearbeitung des Konzeptes einzubeziehen, damit dieser die Belange der Radfahrer ganz konkret und praktisch einbringen kann.«


Meistgelesen