Seitenlogo
rk/asl

Ohorn ist näher als Rügen

Eine Elterninitiative plant eine Skateranlage auf dem Ohorner Waldsportplatz. Nun hofft man auf weitere Unterstützer.
Die beiden Ohorner Jugendlichen Luis Wenkel (r.) und Kurt Just finden, dass eine Skateranlage der Gemeinde gut zu Gesicht stehen würde. Der 13-jährige Luis stellte jüngst dem Gemeinderat das Konzept für eine solche Anlage vor. Foto: Rainer Könen

Die beiden Ohorner Jugendlichen Luis Wenkel (r.) und Kurt Just finden, dass eine Skateranlage der Gemeinde gut zu Gesicht stehen würde. Der 13-jährige Luis stellte jüngst dem Gemeinderat das Konzept für eine solche Anlage vor. Foto: Rainer Könen

Sie möchten genauso wie andere Kinder und Jugendliche, die Fußball oder Handball spielen, in ihrem Heimatort Ohorn ihrem Hobby nachgehen: Mädchen und Jungen, die begeisterte Skateboard-, Scooter- oder BMX-Fahrer sind, kämpfen seit einiger Zeit in der 2.500-Einwohner zählenden Gemeinde für eine Skateranlage. Zu den Initiatoren gehören Luis Wenkel (13) und Kurt Just (14), die sich für diese Anlage auch schon einen geeigneten Ort ausgesucht haben: den örtlichen Waldsportplatz, der nicht mehr von den Vereinen aus der Umgebung genutzt wird. Um auch den Gemeinderat von dieser Idee zu begeistern, hatte der 13-jährige Luis den Gemeinderäten jüngst das Konzept für diese Anlage vorgestellt. Es sei eine überzeugende Präsentation gewesen, beschreibt es die parteilose Bürgermeisterin Sonja Kunze. »Der Gemeinderat und ich befürworten dieses Projekt«, erklärt sie weiter.

Überzeugende Pläne und fehlendes Geld

Auf einer Fläche von rund 800 Quadratmetern soll die Skateranlage entstehen. Das Problem: Wer trägt die Kosten für diese Anlage? Die liegen, so Martina Schneider-Just, bei etwa rund 350.000 Euro. Was eine Menge Geld ist. Die Gemeinde hatte sich nach der Präsentation aber auch klar positioniert: »Wir haben keine Mittel für eine solche Maßnahme«, hatte Bürgermeisterin Kunze den Initiatoren erklärt. Nun suchen die Eltern der Jugendlichen nach neuen Wegen, um die geplante Anlage finanzieren zu können. Setzen da auf das LEADER-Förderprogramm, darauf, dass man zumindest für den Anfang 100.000 Euro zusammenbekommen kann, um »wenigstens eine abgespeckte Version dieser Anlage bauen zu können«, so Martina Schneider-Just. Doch erst einmal muss sich die Skaterpark-Initiative in Geduld üben. Man habe dem Bauamt des Landratsamtes die Unterlagen für das geplante Vorhaben eingereicht, so Martina Schneider-Just. Nun müsse man die Entscheidung der Behörde abwarten, darauf hoffend, dass man für das Projekt grünes Licht bekomme, so Kurts Mutter weiter.

Sportverein würde neue Abteilung gründen

In diesem Fall dürfen sich die die Skaterfreunde auf weitere Unterstützung freuen. Die käme dann vom TSV Ohorn, dessen Kegelhalle am Waldsportplatz liegt. Vereinschef Sirko Mägel hatte den Skatern zugesichert, dass der rund 320-Mitglieder-zählende Klub für die Jugendlichen eine weitere Abteilung gründen will. Dass eine Skateranlage in Ohorn dringend gebraucht wird, davon sind die Eltern von Karl und Luis jedenfalls fest überzeugt. »Hier im Ort leben bestimmt an die 500 Kinder und Jugendliche«, erzählt Martina Just-Schneider. Viele der Jugendlichen würden in ihrer Freizeit mit BMX-Rädern oder Inlinern auf den Gehwegen und Straßen fahren. Wenn Jugendliche einmal eine richtige Skaterbahn nutzen möchten, müssten sie mit ihren Eltern nach Neukirch oder Bautzen fahren. Oder die Sommerferien an der Ostseeküste verbringen. Dort oben gebe es in manchen Orten richtig tolle Skaterparks, erzählt die Mutter von Luis. Wäre also ganz prima, wenn die Gemeinde bald eine Skateranlage bekäme, findet Corina Wenkel. Denn schließlich »ist Ohorn näher als Rügen«.


Meistgelesen