Seitenlogo
Manuela Dietze/spa

Ein Pazifist spricht im Bautzener Dom

Bautzen. Der evangelische Theologe Dr. Harald Lamprecht sprach vergangenen Freitag im Dom St. Petri zum Thema "Gerechter Frieden?". Angesprochen wurde der Ukraine-Krieg, die Rolle der Vereinten Nationen und was jeder einzelne für den Frieden tun kann.

Dr. Harald Lamprecht sprach am 13. Januar im Bautzener Dom.

Dr. Harald Lamprecht sprach am 13. Januar im Bautzener Dom.

Bild: PR

Wer Frieden fördern will, muss für Gerechtigkeit sorgen

"Es kann keinen Frieden ohne Gerechtigkeit geben", sagt der Theologe am Anfang seiner Ausführungen. Das Fragezeichen hinter dem Titel "Gerechter Frieden?" weist darauf hin, dass es nicht klar ist, wie der Weg zum Frieden mit Gerechtigkeit gefunden werden kann. "Der Frieden ist kein natürlicher Zustand. Der Mensch ist von der Natur aus gewalttätig, egoistisch und habgierig, er nimmt sich, was er will." Zum Glück hat der Mensch auch noch gute Eigenschaften, wie Liebe, Güte, Weitsicht und Verstand. Dazu kommen noch erlernte Verhaltensweisen der menschlichen Zivilisation, die egoistisches Verhalten ein wenig eindämmen, wie Respekt, Zuhören, Höflichkeit gegenüber Mitmenschen, man lernt, Regeln der Gemeinschaft zu respektieren. In einer idealen Welt werden die Regeln von den Menschen freiwillig eingehalten. Doch die Welt ist nicht ideal.

 

Durch Krieg zum Frieden?

 

Krieg ist das letzte, und immer auch das schlechteste Mittel Frieden zu bewahren. Die Menschen wissen eigentlich, wie der Weltfrieden zu sichern ist. Konflikte müssen gewaltfrei beendet werden.

Armeen gehören abgeschafft. Ideal wäre, bei Menschen- oder Völkerrechtsverletzungen die Vereinten Nationen anzurufen. Doch es gibt das Vetorecht im UN-Sicherheitsrat und kaum geeignete Mittel, die jeweilige Entscheidung durchzusetzen.

 

Was kann der Einzelne tun?

 

Harald Lamprecht fordert die Zuhörer auf, sich stark für die Vereinten Nationen einzusetzen, diese benötigen den Rückhalt in der Bevölkerung. Genau wie die Menschen aus und in der Ukraine. Sie zu unterstützen ist ein Zeichen für Menschlichkeit. Gleichzeitig sollen die Bürger Russlands nicht zu Feindbildern stilisiert werden, die meisten können nichts für die Entscheidungen Putins. Jeder sollte sein persönliches Verhalten überprüfen und sich für Gerechtigkeit engagieren, denn nur eine gerechte Welt kann auch eine friedliche Welt sein.

 

Am 3. Februar wird an gleicher Stelle Sachsens Innenminister Armin Schuster zum Thema: Zusammen-Leben-Heute "Sicherheit vor Ort" sprechen.


Meistgelesen