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Katrin Demczenko

»Ein kleiner Schritt für große Geschichte«

Hoyerswerda. In der Lausitz entsteht bis 2026 das Deutsche Zentrum für Astrophysik. Ein Teil des Projektteams, das die Arbeiten in der Lausitz vorantreibt, bezog am Dienstag seine neuen Räume im Alten Rathaus von Hoyerswerda.
Die Wissenschaftler Maria Krause, Prof. Christian Stegmann und Katharina Henjes-Kunst mit dem symbolischen Schlüssel für ihre Räume, die sie im Rathaus beziehen.. OB Torsten Ruban-Zeh und Diana Karbe begrüßen sie herzlich (v.l.).

Die Wissenschaftler Maria Krause, Prof. Christian Stegmann und Katharina Henjes-Kunst mit dem symbolischen Schlüssel für ihre Räume, die sie im Rathaus beziehen.. OB Torsten Ruban-Zeh und Diana Karbe begrüßen sie herzlich (v.l.).

Bild: Katrin Demczenko

Seit dieser Woche arbeiten zwei Mitarbeiterinnen des Deutschen Elektronen Synchrotron DESY Zeuthen im Rathaus Hoyerswerda. Hier informieren sie die Bevölkerung sowie Lausitzer Firmen über die Arbeit des 2026 zu gründenden Deutschen Zentrums für Astrophysik (DZA). Bald kommen zwei weitere Mitarbeiter hinzu, denn aus dem heutigen Projekt des DESY und der TU Dresden entsteht im Rahmen des Strukturwandelprozesses das Großforschungszentrum Lausitz, das später Astrowissenschaftler aus aller Welt anziehen wird.

 

Jetzt wird der Labor-Standort ermittelt

Für Professor Christian Stegmann, Direktor des Bereichs Astroteilchenphysik bei DESY und Standortleiter in Zeuthen, ist dieser Beginn im Hoyerswerdaer Rathaus »ein kleiner Schritt für eine große Geschichte«. Jetzt müssen seine Mitarbeiter den exakten Standort für das unterirdische Labor mit 100 Arbeitsplätzen ermitteln, das in dem großen Granitblock unter Cunnewitz bei Ralbitz-Rosenthal entsteht. Die Wissenschaftler werden dort Gravitationswellen erforschen, Schwankungen der Raumzeit messen und andere astrophysikalische Untersuchungen durchführen. Dabei erhalten sie Unterstützung durch technisches Personal.

Das Großforschungszentrum mit seinem Hauptstandort in Görlitz will die Digitalisierung voranbringen und Technologien entwickeln, von denen auch hiesige Firmen profitieren sollen, erklärt Prof. Stegmann. Schließlich brauchen die Menschen in der Lausitz eine tragfähige wirtschaftliche Perspektive für die Zeit nach der Kohle.

Um die künftige Arbeit des DZA sichtbar zu machen, sind die DESY-Mitarbeiterinnen in Hoyerswerda. Ihnen überreichte der Hoyerswerdaer Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh symbolisch den Schlüssel für die Büros. Er hofft auf eine längerfristige Zusammenarbeit. Die städtische Sorbenbeauftragte, Diana Karbe, begrüßte die Wissenschaftler in ihrer Muttersprache.

 

Astrophysik »zum Anfassen«

Danach sprach Projektleiterin Katharina Henjes-Kunst von der Vorbereitung der Roadshow »Universe on Tour« des Wissenschaftsjahres »Unser Universum«, die vom 24. bis 31. Mai mit einem mobilen Planetarium und einer Ausstellung Hoyerswerda besucht. Alle Interessenten können sich dann über das Universum und die Arbeit von Astrowissenschaftlern informieren. Begleitend finden Vorträge in Kooperation mit Sternwarten statt. Die Physikerin Maria Krause, die aus Hoyerswerda stammt, will Schulen für das Thema Astrophysik sensibilisieren, denn für einige Jugendliche könnte die Arbeit am DZA eine berufliche Option werden.


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