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LEAG-Rekultivierung öffnet Geisendorfer Berg für Besucher

Erkundungen und Begegnungen mit Sisyphos und Bäumen des Jahres

Der Geisendorfer Berg, Teil der wiederhergestellten Ausläufer des Endmoränengebietes der Steinitzer Alpen in der Rekultivierung des Tagebaus Welzow-Süd, ist offiziell für Besucher geöffnet. Diese erhalten eingangs Sicherheitshinweise, die beim Betreten des weiterhin unter Bergaufsicht stehenden Geländes zu beachten sind.

Vom Aussichtspunkt auf der Kuppe des 150 Meter hohen Berges eröffnet sich ein weiter Blick sowohl über das rekultivierte Gelände des Tagebaus mit dem Wolkenberg und dem Steinitzer Berg als auch hin zur aktiven bergbaulichen Rekultivierung. Sie stellt mit Absetzer, Baggern und Planierraupen das Geländeprofil für die später zu begrünende Landschaft her. Dafür nutzt sie die im Tagebauvorfeld gewonnene und für den jeweiligen späteren Nutzungszweck selektierte obere Bodenschicht.

„Ziel aller Rekultivierung ist am Ende die bereits mit dem Braunkohlenplan vorgegebene Wiedernutzbarmachung der Bergbaufolgelandschaft für die Land- und Forstwirtschaft, für den Naturschutz oder auch zur Naherholung wie hier bei Geisendorf“, erklärt Ralf Agricola, Leiter der Rekultivierung bei der LEAG. „Darum freuen wir uns immer, wenn wir den Menschen, die lange Zeit mit dem benachbarten aktiven Tagebau und den damit verbundenen Beeinträchtigungen gelebt haben, wieder etwas zurückgeben können. Damit können wir gleichzeitig auch zeigen, dass wir mit dem Land, das sie uns vorübergehend zur Kohlegewinnung und Stromerzeugung überlassen haben, verantwortungsvoll umgehen.“

Der nun geöffnete Teil des Rekultivierungsgeländes schließt sich östlich an das Kulturforum der Lausitzer Braunkohle, Gut Geisendorf, an. Von dort führt ein von zahlreichen Findlingen gesäumter Wanderweg auf die Spitze des Geisendorfer Bergs. Er führt unter anderem vorbei am neu angelegten Gutsteich und der Allee der Bäume des Jahres, wo bereits Esskastanie und Flatterulme wachsen. Der Baum des Jahres 2020, die Robinie, wird aus Corona-Gründen diesmal erst im Herbst in die Nachbarschaft seiner Vorgänger gepflanzt werden.

Aufmerksame Besucher werden außerdem am Wegesrand die ersten beiden von sieben Sisyphos-Figuren von Steffen Mertens entdecken. Die Skulpturen aus Stahlrohr entstehen derzeit nach Vorlagen des Lausitzer Künstlers in der LEAG-Lehrwerkstatt in Schwarze Pumpe. Sisyphos war der griechischen Legende nach dazu verdammt, einen Stein immer und immer wieder den Berg hinaufzurollen. Steffen Mertens greift das Bild auf, indem er seine Sisyphosse auf heiter-ironische Weise zu den Findlingen in Beziehung setzt, die die Bergleute beim Graben nach der Kohle mit ans Tageslicht befördert haben. So wird Sisyphos zum Symbol für die schwere und anspruchsvolle Arbeit der Bergleute, die nach dem Bergbau wieder neue Landschaften entstehen lassen und dabei im wahrsten Wortsinn sogar Berge versetzen können. Und die Findlinge, die mit der Eiszeit aus Skandinavien in die Lausitz kamen, werden zum Symbol für die durch Rekultivierung wiedererstandene Landschaft bei Geisendorf, die sich an die Endmoränenzüge der Steinitzer Alpen anschließt und diese in der Gestaltung aufgreift.


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