

In den letzten Wochen wurden recht häufig im Umfeld des FC Energie von Verwunderung getragene Stimmen laut, in denen Unverständnis zum in der Sommerpause vollzogenen personellen Umbruch bekannt wurden. Der Tenor dabei war, dass in der Vorsaison die Mannschaft zu großen Teilen erfolgreich war und lediglich das plötzlich erreichbare Ziel verfehlt worden ist. Mit vielen der Erfolgsspieler hätte man doch weitermachen können und sollen. Doch die Verantwortlichen hatten Gründe, einen radikalen Umbruch einzuleiten, der übrigens auch zustande gekommen wäre, wenn unvorhergesehene große Ziel erreicht worden wäre.
Nun aber beginnt eine neue Zeitrechnung mit einer Reihe von Spielern, deren Namen und Leistungsstärke bei uns weitgehend unbekannt war. Umso größer war die Spannung, zu sehen, in welchen Qualitäten sich die zumeist jungen Spieler zeigen, die unser Kaderplaner Maniyel Negriz für Cottbus hat begeistern können.
Schon bei der Auftakttrilogie der Testspiele am vorletzten Wochenende blitzten hier und da schon individuelle Stärken auf. Eine Erkenntnis, die am letzten Freitag in Dissenchen beim Test gegen Altglienicke seine Fortsetzung fand. Der anerkennende Beifall der Fangemeinde dürfte den schon verpflichteten Spielern genau wie den derzeit noch als Gäste spielenden Jungs gutgetan habe.
Anknüpfend an die spielerischen Leistungen, nach einer übrigens höchst intensiven Trainingswoche, setzte sich die Anerkennung nach dem Abpfiff fort. Ausnahmslos standen die Spieler für die ersten Kontakte mit ihren neuen Fans bereit. Es gab Autogramme, Selfies für die Fans und erste Gesprächsrunden mit den Reportern. In den Interviews, die ich mit den Kickern führen konnte, stand ein Fakt immer im Mittelpunkt. Weil bei der Frage nach den ersten Eindrücken, die die Neulinge vom Club, den Fans und der Umgebung wohl bisher hatten, stets zum Ausdruck kam, dass sich alle »sauwohl« fühlten und beispielsweise ein Theo Ogbidi überglücklich ist, beim FCE angekommen zu sein.
Die (noch) nicht unter Vertrag stehenden Spieler, wie ein Justin Butler waren voller Hoffnung, sich mit besonders guten Leistungen für eine Verpflichtung zu empfehlen, weil sie in der Lausitz einen weiteren sportlichen Schritt gehen wollen und so richtig »Bock haben«, Vertragsspieler des FC Energie zu werden.
Vertragsverlängerungen die hat man immer wieder. In der Startphase der aktuellen Sommerpause gab es erhebliche Veränderungen im Spielerkader des FC Energie. In dem Zusammenhang haben sich einige Leistungsträger am Ende ihrer Verträge aus der Lausitz verabschiedet und mehr als ein halbes Dutzend neuer Spieler kam hinzu. Begleitet von manch Sorge der Anhänger, ob sich die ziemlich umgekrempelte Mannschaft in den Wochen der Vorbereitung zu einer neuen Einheit formen lassen wird.
Doch nach den ersten Testspielen ist ein großer Teil der genannten Befürchtungen verflogen. Weil sich die umformierte Mannschaft nach nur wenigen Trainingseinheiten als ein Team vorstellte, das nicht nur mit einigen schön anzusehenden Individualleistungen präsentierte, sondern es dabei auch manch gute Kombination zu bestaunen gab. Und genau darum ging es bei den Spielen in Schönwalde, Finsterwalde und Wittichenau. Den drei Gastgebern gebührt übrigens ein großes Lob für deren gute Organisation der ungleichen Duelle, bei denen sich die Heimmannschaften tapfer, schließlich aber erfolglos gegen die Drittligamannschaft gewehrt haben.
Bei denen sich einige bisher in Cottbus eher unbekannte Spieler mit einigen Aktionen in den Mittelpunkt gespielt haben. Allen voran Can Moustfa. Der 20-jährige ist seit Sommer 2024 Mitglied des FCE und war in der abgelaufenen Saison als Leihspieler für Rot Weiss Ahlen unterwegs. Der bei Bayer Leverkusen ausgebildete Offensivmann fiel durch viele technisch starke Aktionen auf, im Chat wurde der U23-Nationalspieler Syriens bereits mit unserem früheren Mittelfeldass Berkan Taz verglichen. Auffällig agierte auch Testspieler Justin Butler, der in Schönwalde per Seitfallzieher das schönste Tor der Partie gelang. In Finsterwalde wurde der 24-jährige verletzt ausgewechselt. Doch gab Energies medizinische Abteilung für den Mann vom SV Sandhausen schnell Entwarnung. Als Beobachter aus der Ferne gebührt auch dem Team von »fcenergietv« ein großes Dankeschön, weil auch den Nichtmitgliedern des Kanals die Möglichkeit eingeräumt wurde, die mit Spannung erwarteten Testspiele anzusehen.