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LEAG-Hanfprojekt geht 2021 weiter

Das 2020 von der LEAG gemeinsam mit regionalen Landwirten gestartete Hanfprojekt soll auch in diesem Jahr fortgesetzt werden, berichtet LEAG-Sprecher Thoralf Schirmer.

Für den Hanfanbau soll diesmal sogar das Dreifache an Fläche zur Verfügung stehen. Begonnen hatte das Projekt auf knapp acht Hektar Land am Rande der Tagebaue Reichwalde in Sachsen (3,8 Hektar) und Jänschwalde in Brandenburg (4 Hektar). Jetzt wird es auf insgesamt 25 Hektar erweitert und die bisherigen drei erprobten Hanfsorten um weitere ergänzt, mit dem Fokus auf eine mögliche industrielle Nutzung. »Wir sind mit den Ernteergebnissen des Jahres 2020 zufrieden und konnten auch entsprechende Rückschlüsse für den Anbau an verschiedenen Standorten – auf Rekultiverungsflächen und gewachsenen Flächen – ziehen«, sagt Dr. Stefan Zimmermann vom Projektteam. »Außerdem gibt es zahlreiche Lerneffekte, um die Ernteergebnisse in diesem Jahr zu optimieren und so die Erträge pro Hektar zu steigern.«

Hanf-Öl und Hanf-Schokolade

Ein sichtbares Ergebnis sind die Hanfprodukte – zum Beispiel Hanf-Öl aus der Kanow-Mühle im Spreewald und Hanf-Schokolade, die in Kooperation mit der Confiserie Felicitas in Hornow entstanden ist. Christian Behrendt, Ölmüller und Geschäftsführer der Kanow Mühle Sagritz, erklärt: »Nachdem die Hanfsamen geerntet, getrocknet und gesäubert sind, kommen sie zu uns. Bevor wir die Hanfnüsse pressen, wird ihre Hülle aufgebrochen. Dafür erhitzen wir die Samen in einer Pfanne auf etwa 40 Grad Celsius. Die aufgebrochenen Samen pressen wir dann mit 400 bar. Das Prinzip ist einfach: Oben wird das Rohmaterial in die Pressform eingefüllt und der Stempel zerdrückt die Hanfnüsse dann. Unten fangen wir das austretende Öl auf. Naturbelassen und naturtrüb.« Unter der Marke Lusatia Sativa (Lausitzer Hanf / Lausitz (Re-)kultiviert) gibt es laut Thoralf Schirmer die Hanfprodukte inzwischen auch im Handel. Regionale Partner seien das Café Schauwerk in Altdöbern, der Bioladen Schömmel und die »Fruchtfolge« in Cottbus, der Bauernhofladen in Lindchen, das Reformhaus Bernstein und die Weinhandlung Schulz in Spremberg sowie der Naturladen Heiland in Weißwasser. Überregional seien die Produkte auch in Dresden bei »Herbys Tee und Kräuter« zu bekommen. Derzeit laufe zudem eine aktive Kundenansprache, um die Anzahl der Anbieter in der Region und auch überregional zeitnah ausbauen zu können. Neben den bisherigen Lebensmittelprodukten soll bis zur nächsten Ernte verstärkt die stoffliche Nutzung von Hanffasern für Industrieprodukte geprüft und ausgebaut werden. Parallel werde der Ausbaupfad für weitere Produkte im Lebensmittelbereich geprüft.

Lausitzer Hanf

Auf insgesamt acht Hektar Land wurden im Frühjahr 2020 zu Testzwecken drei Hanfsorten auf Lausitzer Böden angepflanzt. Das Projektteam von LEAG und TSS ging mit den Sorten Finola, Fedora 17 und USO 31 an den Start, um zu erforschen, wie die robuste Nutzpflanze sich für die trockenen Böden der Lausitz eignet - ohne künstliche Bewässerung, ohne Pestizide und Herbizide.


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