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Jannis Simons/asl

»Ich freue mich darauf, wieder mal ein Bier auszuschenken«

Sophie Koch erlebte im vergangenen Jahr eine wahre Achterbahnfahrt. Die frisch gebackene Gastronomiebetreiberin lässt sich aber auch während der zweiten coronabedingten Schließung ihres Restaurants nicht entmutigen und bleibt optimistisch.
Gastronomin Sophie Koch ist trotz des Corona-Lockdowns zuversichtlich. Sie hofft darauf, bald wieder ihre Türen öffnen zu können. Foto: Jannis Simons

Gastronomin Sophie Koch ist trotz des Corona-Lockdowns zuversichtlich. Sie hofft darauf, bald wieder ihre Türen öffnen zu können. Foto: Jannis Simons

Eine Unternehmensnachfolge antreten ist ja an sich schon eine große Herausforderung - vor allem, wenn man diesbezüglich noch keinerlei Erfahrungen sammeln konnte. Sophie Koch hat sich dieser Herausforderung trotzdem gestellt. Zu Beginn des vergangenen Jahres übernahm sie eigenständig die Leitung des Hotelrestaurants Haufe in Forst. Gerade einmal acht Wochen nach Beginn der Selbstständigkeit musste Sophie Koch das Restaurant allerdings wieder schließen - Corona! Die sympathische Forsterin ließ sich davon aber nicht entmutigen und blieb zuversichtlich. Die erste finanzielle Corona-Hilfe kam Anfang April. »Das ging ganz fix und hat zur Überbrückung geholfen«, sagt sie. Schließlich durfte Sophie Koch im Mai wieder öffnen. »Die Leute sind nach dem ersten Lockdown gern gekommen. Es gab viel zu tun«, berichtet sie. Trotz strenger Hygienemaßen - einen Tisch freihalten, Maske tragen und jeder Menge Desinfektionsmittel - musste Sophie Koch ihr Restaurant wegen des nächsten harten Lockdowns Anfang November erneut schließen. Somit fielen die umsatzstärksten Tage in der Weihnachtszeit und an Silvester weg, bedauert die Restaurantleiterin. Schwierigkeiten gab es zunächst auch bei der Beantragung der Novemberhilfe. »Das hat sich ein bisschen gezogen, weil diese Förderhilfe sich an den Umsatzzahlen der Unternehmen aus dem Vorjahr richtete.« Selbstständig machte sich Sophie Koch mit ihrem Restaurant aber erst am 1. Januar 2020 und konnte somit noch kein volles Geschäftsjahr vorweisen. Letztlich kam aber auch diese Hilfe an und unterstützte sie dabei in dieser schwierigen Zeit über die Runden zu kommen. Momentan gibt es für Sophie Koch und ihre drei Mitarbeiter fast nichts zu tun. Lediglich ein paar Lunchpakete zum Frühstück für die Hotelgäste, die aus beruflichen Gründen eingecheckt sind, werden zubereitet. Einen Liefer- und Abholservice bietet sie nicht. Das Restaurant ist auf Feiern spezialisiert. Aktuell sind Reservierungen natürlich rar. »Die Leute sind verunsichert. Man kann momentan einfach nichts richtig planen.« Dennoch meinten viele Stammgäste: »Wir kommen zu euch, sobald ihr wieder öffnen dürft.« So verliert die zweimalige Mutter nicht ihre Zuversicht. »Ich möchte durchhalten«, gibt sich Sophie Koch kämpferisch. Mit Doreen Gröger vom Lotsendienst für Existenzgründer von der CIT GmbH Forst, der Wirtschaftsfördergesellschaft des Spree-Neiße-Kreis, hält sie Kontakt. »Frau Gröger hatte mich bei meiner Gründung sehr unterstützt. In der momentanen Situation freilich kann auch sie nicht zaubern.« Die CIT-Mitarbeiterin bestätigt das, ergänzt aber: »Wir stehen dennoch unseren Unternehmern und Unternehmerinnen zur Verfügung und prüfen beispielsweise alle Möglichkeiten von Förderprogrammen, die hier stabilisierend wirken können.« Sophie Koch spricht wohl vielen Gastronomiebetreibern aus der Seele, wenn sie meint: »Ich freue mich darauf, mal wieder ein Bier auszuschenken.«


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