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Mit Schwung aus der Krise

Die BASF Schwarzheide GmbH setzt auf Wachstum durch Nachhaltigkeit. Die Geschäftsentwicklung im vierten Quartal 2020 stimmt positiv für 2021.
Der Lausitzer Produktionsstandort BASF Schwarzheide GmbH gehört zur BASF-Gruppe und zählt zu den größten Standorten in Europa. Foto: BASF Schwarzheide GmbH

Der Lausitzer Produktionsstandort BASF Schwarzheide GmbH gehört zur BASF-Gruppe und zählt zu den größten Standorten in Europa. Foto: BASF Schwarzheide GmbH

»Das Geschäftsjahr 2020 war für unseren Produktionsstandort ein Jahr der Extreme. Nie zuvor waren wir so gefordert, die Gesundheit unserer Mitarbeitenden, unseren Produktionsauftrag und die Umsetzung großer Projekte in Einklang zu bringen. Gleichzeitig konnten wir im November den Spatenstich für die größte Einzelinvestition an unserem Standort seit Bestehen der BASF Schwarzheide GmbH feiern. Alles in allem haben wir das schwierige Jahr dank einer starken Teamleistung vernünftig beendet«, resümiert Geschäftsführer Jürgen Fuchs. Die Auswirkungen der weltweiten Rezession durch die Corona-Pandemie hinterließen auch am Lausitzer Produktionsstandort Spuren. Der Umsatz lag zum ersten Mal seit Jahren mit 903 Millionen Euro unter der Grenze von einer Milliarde Euro. Vorübergehend waren etwa 450 der rund 2 000 Beschäftigten in Kurzarbeit. Hauptgrund dafür war der Auftragsrückgang aus der Automobilbranche, eine der wichtigsten Kundenindustrien für den Standort Schwarzheide. Erst das letzte Quartal brachte eine deutliche Verbesserung der Auftragslage. Ein positiver Trend, der sich auch in den ersten Monaten dieses Jahres fortsetzte. »Wir haben schnell und entschlossen auf die Krise reagiert. Die Kurzarbeit war dabei ein wichtiges Instrument, um Arbeitsplätze zu erhalten. Dass wir es geschafft haben, die Gesundheit unserer Mitarbeitenden zu schützen und unsere Lieferfähigkeit zu gewährleisten, ist auch der Solidarität und Flexibilität unserer Belegschaft zu verdanken. Eine wesentliche Rolle hat auch die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretung gespielt«, lobt die kaufmännische Geschäftsführerin Anne Francken. Hygienekonzepte seien konsequent umgesetzt worden, um die Ansteckungsgefahr am Arbeitsplatz zu minimieren, Infektionsketten nachzuverfolgen und unterbrechen zu können. Der Empfehlung, wo immer möglich mobil zu arbeiten, würden seit März 2020 regelmäßig mehr als 20 Prozent der Beschäftigten des Unternehmens folgen. Trotz Krisensituation hielt die BASF an ihren Plänen fest, den Produktionsstandort in der Lausitz auszubauen. Insgesamt 224 Millionen Euro wurden 2020 in Schwarzheide in den Bau, die Instandhaltung und Erweiterung von Produktionsanlagen und die Modernisierung von Infrastruktureinrichtungen investiert. Aufwendungen betrafen aber auch die Schließung der TDI-Anlage, die nach 47 Jahren außer Betrieb genommen und erfolgreich von den benachbarten Produktionsanlagen getrennt wurde. Ein großer Teil der Investitionen floss in die neue Anlage zur Herstellung von Kathodenmaterialien, die sich seit Sommer 2020 im Bau befindet. »Die Errichtung der Produktionsanlage macht gute Fortschritte. Die Anlage wird wie geplant 2022 den Betrieb aufnehmen«, zeigt sich Fuchs zufrieden. Weitere Investitionen flankieren den Aufbau der Batteriematerialproduktion. Die Firma Air Liquide hat im Februar 2021 den Bau einer neuen Luftzerlegungsanlage zur Herstellung von Sauerstoff und CO2-freier Druckluft am Standort Schwarzheide angekündigt. Gleichzeitig erweitert und modernisiert BASF die werkseigene Infrastruktur mit mehr als 17 Millionen Euro. Parallel arbeitet die BASF in Schwarzheide langfristig an der Energietransformation hin zur CO2-Neutralität. Der Produktionsstandort will zunehmend emissionsfreie Energie aus Wind und Sonne nutzen und legt dafür bereits jetzt den Grundstein. Das BASF-eigene Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk wird seit 2019 modernisiert, um künftig nicht nur Strom und Dampf mit einem noch geringeren CO2-Fußabdruck zu erzeugen, sondern durch eine flexiblere Fahrweise Schwankungen besser ausgleichen zu können. Das ist die Voraussetzung, um fluktuierende Stromeinspeisung aus erneuerbaren Quellen in die Versorgung eines Chemiestandortes integrieren zu können. Weiterhin erwägt das Unternehmen den Aufbau eigener Anlagen zur Erzeugung von Erneuerbarer Energie, wobei hohe Netzentgelte und Abgaben immer noch große Hürden für die Wirtschaftlichkeit darstellen. »Um unsere Wachstumsprojekte erfolgreich zu realisieren und unsere Kunden künftig mit leistungsfähigen Batteriematerialien aus Schwarzheide versorgen zu können, suchen wir tatkräftige Kollegen, die unser Team verstärken«, so Arbeitsdirektorin Francken. Im Jahr 2021 seien am Produktionsstandort Schwarzheide insgesamt mehr als 100 Stellen neu zu besetzen.


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