Stefan Staindl

Wasserleitung für die Zukunft

Lauchhammer. Eine neue Wasserfernleitung soll es künftig zwischen Lauchhammer und Schipkau geben. Für den ersten Bauabschnitt bis Kostebrau gab es jetzt in der Straße Zum Wasserturm in Lauchhammer-Ost den Spatenstich.
Achtfacher Spatenstich für eine neue Wasserfernleitung von Lauchhammer nach Schipkau mit unter anderem WAL-Verbandsvorsteher Christoph Maschek (3.v.re.), Lauchhammers Bürgermeister Mirko Buhr (re.) und OSL-Dezernent Alexander Erbert (2.v.re.).

Achtfacher Spatenstich für eine neue Wasserfernleitung von Lauchhammer nach Schipkau mit unter anderem WAL-Verbandsvorsteher Christoph Maschek (3.v.re.), Lauchhammers Bürgermeister Mirko Buhr (re.) und OSL-Dezernent Alexander Erbert (2.v.re.).

Bild: sts

Den vollzog Christoph Maschek, Verbandsvorsteher des Wasserverbandes Lausitz (WAL) und Brandenburger Sprecher der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft »Trinkwasserverbund Lausitzer Revier«, mit weiteren Unterstützern des Projektes sowie kommunalen Amtsträgern. Der zweite Bauabschnitt von Kostebrau nach Schipkau soll 2026 starten.

Laut Christoph Maschek verlief das Genehmigungsverfahren für die Maßnahme beim Landkreis Oberspreewald-Lausitz (OSL) zügig: »Aktuell liegen dem Landkreis zwei weitere Projekte zur Genehmigung vor – der Neubau einer Druckerhöhungsstation in Lauchhammer sowie einer Druckerhöhungsstation in Allmosen. Wir planen, in Allmosen im Herbst dieses Jahres den Spatenstich durchzuführen. Damit schließen wir die erste Staffel im Bereich des Trinkwasserverbundes Lausitzer Revier ab.«

Diese Idee einer länderübergreifenden Trinkwasserversorgung zur Sicherung der wirtschaftlichen Entwicklung im Strukturwandelgebiet der Kohleregion sei ein fundierter Plan der sechs beteiligten Versorger. »Wir haben ein technisches Gesamtkonzept mit belastbaren Zahlen erarbeitet. Das Projekt, das wir heute mit dem Spatenstich starten, setzt die Aufgaben dieses Konzeptes in die Tat um«, sagt Maschek und fügt an, dass es sich dabei um eine Generationenaufgabe handelt: »Was wir hier bauen, dient nicht nur dem Strukturwandel während des Kohleausstiegs – es ist für die Generationen danach gedacht. Ein Wasserwirtschaftler denkt nicht in Dekaden, sondern in halben Jahrhunderten. Das, was wir heute schaffen, soll unseren Nachkommen, unseren Enkeln und Urenkeln zugutekommen. Dass unsere Lausitz erfährt, was sie verdient: Dass sie aufblüht, nachdem die Kohle gegangen ist.«

Mit der neuen Wasserleitung soll vor allem die Versorgung des Industriegebietes Schipkau / Schwarzheide sichergestellt werden. »Wir befinden uns hier auf einem geodätischen Hochpunkt – etwa 40 Meter über dem Wasserwerk Tettau. Das ermöglicht es uns, mit der Photovoltaikanlage vom Wasserwerk Tettau das Wasser ökologisch und günstig nach oben zu pumpen und wir haben dann die Möglichkeit, das Wasser im freien Gefälle in alle Richtungen laufen zu lassen. Aus Gründen der Resilienz ist das ein wesentlicher Punkt.« Im ersten Bauabschnitt würden 4,7 Kilometer Leitung mit einem Nenndurchmesser von 400 Millimetern verlegt werden – vom Wasserturm über die Straße »Zum Wasserturm«, die Freifrau-von-Löwendahl-Straße und die Einsiedelstraße bis nach Kostebrau. Knapp drei Kilometer davon sollen grabenlos verlegt werden. Laut Maschek werden dafür etwa 3,25 Millionen Euro investiert – 90 Prozent davon seien Strukturfördermittel. Eine Besonderheit im Zuge des Leitungsbaus bestehe darin, dass die Freifrau-von-Löwendahl-Straße im Rahmen der Maßnahme saniert werde.

Lauchhammers Bürgermeister Mirko Buhr freue sich bereits heute auf eine dann »denkmalgerecht hergestellte« Freifrau-von-Löwendahl-Straße. »Die Straße war von uns bereits angedacht, geplant und mit weit über einer Million Euro veranschlagt. Im Rahmen der Sanierung wird die Regenwasserleitung unter der Straße auch erneuert. Dann präsentiert sich die Straße so, wie wir sie uns im Jahr der 300-Jahr-Feier vorstellen.«

Für Sven Tischer aus der Lausitzkoordinierung der Staatskanzlei stimme das Gesamtpaket des Projektes: »Hier ziehen nicht nur alle Akteure an einem Strang, sondern es ist auch klasse, dass mit der RSC Rohrbau und Sanierungs GmbH aus Cottbus ein regionales Unternehmen die Maßnahme umsetzt.«

Wie Rainer Schloddarick, Präsident des Landeswasserverbandstag Brandenburg e.V., betont, dürfen Spatenstiche nicht nur für Kaufhallen, Wohngebiete, Industrie und Gewerbe erfolgen, sondern auch für die notwendigen Voraussetzungen. Wasser gehöre zur wichtigen Infrastruktur: »Wir haben hier einen Verband, der sich dieser Aufgabe mit Hingabe widmet und die finanziellen Mittel aus einem großen Topf organisiert. Das ist immer das Entscheidende: Die meisten wollen und können nicht – wir wollen und können auch noch. Das ist gut angelegtes Geld.«


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