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Klinikum geht mit Sana ins neue Jahr

Das Klinikum Niederlausitz startet 2021 in eine Partnerschaft. Künftig wird die Sana Kliniken AG eine Beteiligung am Klinikum Niederlausitz in Höhe von 51 Prozent innehaben, berichtet Stephan Hornak, Sprecher des Landkreises Oberspreewald-Lausitz (OSL).
Klinikum-Geschäftsführer Tobias Vaasen (li.) und OSL-Landrat Siegrud Heinze (re.) während der digitalen Pressekonferenz. Foto: KNL/Kristin Dolk

Klinikum-Geschäftsführer Tobias Vaasen (li.) und OSL-Landrat Siegrud Heinze (re.) während der digitalen Pressekonferenz. Foto: KNL/Kristin Dolk

Für diesen Schritt hätten sich vor Jahresschluss die Kreistagsabgeordneten im Ergebnis einer mehrstündigen Debatte mit 28 Ja-Stimmen von 48 Gesamtstimmen ausgesprochen. OSL-Landrat Siegurd Heinze: »Die künftige Partnerschaft zeigt Chancen und Perspektiven für eine erfolgreiche Zukunft auf. Sana wird das Klinikum in seiner Neuausrichtung aktiv unterstützen und ihm Sicherheit geben. Die Notfallversorgung sowie die stationäre medizinische Versorgung werden auch in Zukunft gesichert sein. Es war eine wichtige und sorgfältig getroffene Entscheidung, das Klinikum in seiner positiven Entwicklung, die es seit dem Geschäftsführerwechsel Anfang 2020 verzeichnet, zu stärken. Ich freue mich, dass wir das Verfahren nunmehr abschließen und die rund 1 200 Mitarbeiter des Klinikums mit Gewissheit in das neue Jahr gehen können.« Geschäftsführer Tobias Vaasen: »Die Klinikum Niederlausitz GmbH konnte ihr Ergebnis im Jahr 2020 gegenüber den beiden Vorjahren deutlich verbessern. Damit haben wir wesentlich dazu beitragen können, dass Sana im Klinikum Niederlausitz einen starken Partner sieht, die Krankenhäuser in Senftenberg und Lauchhammer zukunftssicher aufstellt und dringend notwendige Investitionen umgesetzt werden können.« In den vergangenen Monaten habe Sana Gespräche mit Vertretern des Landkreises, des Klinikums und Kreistagsmitgliedern geführt, die Ist-Situation analysiert und Konzepte entwickelt, um das Haus gemeinsam mit dem Landkreis künftig medizinisch und wirtschaftlich erfolgreich zu führen. »Wir freuen uns, dass der Kreistag sich für eine Partnerschaft mit den Sana Kliniken entschieden hat. Wir sind davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit dem Landkreis dem Krankenhaus und seinen Mitarbeitern eine langfristige Perspektive bieten können und wir die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung sicherstellen und ausbauen werden. Uns ist wichtig: Zur Frage der richtigen Perspektive gehört auch eine realistische Einschätzung der Möglichkeiten. Hier sehen wir das Klinikum gut aufgestellt, aber natürlich wartet nun auf alle Beteiligten eine Menge Arbeit, denn es gilt, das Haus zukunftsfit zu machen«, sagt so Dr. Jens Schick, Mitglied des Vorstands der Sana Kliniken AG. Wie er informiert, werden sie nach der Vertragsunterzeichnung und der Freigabe des Bundeskartellamtes die konkreten Maßnahmen und Pläne erörtern. Laut Schick ist Sana als drittgrößter privater Klinikbetreiber in Deutschland ein verlässlicher Partner, ein hervorragender Arbeitgeber und ein verantwortungsbewusster Gesundheitsdienstleister. »Die jüngst gegen uns geschürten politischen Vorbehalte treffen aus unserer Sicht nicht zu und gehen am Kern unserer Tätigkeit vorbei. Denn anders als behauptet, sehen wir unsere Verantwortung in der umfassenden Versorgung der Bevölkerung und es ist uns an unseren Standorten stets gelungen, diesen Anspruch mit einem nachhaltigen Konzept und einem verantwortungsbewussten wirtschaftlichen Handeln zu verbinden«, betont Dr. Jens Schick.

Im Vorfeld gab es auch Proteste

Um die Wichtigkeit eines kommunalen Verbleibs des Klinikums Niederlausitz zu untermauern, gab es im Vorfeld unter anderem auch eine Protestaktion der Partei »Die Linke« gemeinsam mit Vertretern von ver.di und dem Betriebsrat vor dem Toren des Senftenberger Krankenhauses. Mario Dannenberg, Vorsitzender der Kreistagsfraktion »Die Linke« und Mitglied des Landesvorstandes: »Die Privatisierung des Klinikums ist für uns bitter. Gesundheitsvorsorge gehört nicht in die Hände von Konzernen, sondern in die öffentliche Hand, wie eine Schule, ein Freibad oder Kitas. Warum soll man denn mit der Gesundheit von Menschen Gewinn erwirtschaften und den an die Aktionäre ausschütten? Warum hat man sich ohne Not einem privaten Anbieter vor die Füße geworfen, wo der kommunale Erhalt mit dem starken Partner CTK sicher gewesen wäre?« Für Landrat Siegurd Heinze war die Stunde der Entscheidung ein guter Tag für das Klinikum Niederlausitz. Denn auch die Mitarbeiter sollen von der neuen Partnerschaft profitieren. Ziel sei es, die Arbeitgeberattraktivität nachhaltig zu sichern. Der aktuelle Vertragsentwurf von Sana siehe zudem einen Kündigungsschutz für ein Jahr vor.


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