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pa/asl

Kaffeeklatsch mit Erich Kästner

Am 23. Januar feiert die szenische Lesung nach Erich Kästners Buch »Als ich ein kleiner Junge war« mit Kaffee und Kuchen an der neuen Bühne Senftenberg Premiere.

Ja, zugegeben, es hört sich verrückt an, Kaffee und Kuchen bei einer Theaterpremiere, aber genau so ist es. Am Sonntag zur besten Kaffeezeit um 16 Uhr ist das von Anita Iselin inszenierte Stück über einen Lebensabschnitt des Schriftstellers Erich Kästner im Rangfoyer der neuen Bühne Senftenberg zu sehen. Die aus der Schweiz stammende Schauspielerin und Regisseurin zeigte sich am Senftenberger Theater unter anderem als Mutter Courage, in »Mutter Courage und ihre Kinder« im »Brecht Auf! Das Fest.«, als Elisabeth in »Maria Stuart«, in »Phantom (Ein Spiel)« sowie in »Das Abschiedsdinner.« In ihrer aktuellen Inszenierung hat sie Erich Kästner für sich entdeckt: »Maren Simoneit brachte die Biografie vom Erich Kästner ins Gespräch«, beschreibt sie die ersten Gedanken. »Es sind Kästners Erinnerungen, die seine Zeit in Dresden beschreiben. Das Buch hat mich von Anfang an fasziniert und die Idee war geboren«, lächelt Anita Iselin.

Ein Paket voller Erinnerungen

Obwohl es um die Jugendzeit Kästners geht, lässt Anita Iselin seinen Sohn Thomas Kästner (Erik Brünner) als Protagonisten auf der Bühne erscheinen. Ein Paket mit Briefen des Vaters ist die literarische Vorlage des Stücks. Amüsant wird in den Briefen das Alltagsleben seiner Familie beschrieben, die gesellschaftlichen Zwänge und Konventionen, das Treiben auf den Straßen und Plätzen Dresdens sowie alltägliche, lustige, aber auch nachdenklich stimmenden Erlebnissen als Dresdner Großstadtjunge kommen zutage. Das biografische Kästner-Erlebnis wird von Anita Iselin in das Dresden der 1960er-Jahre transplantiert. Ob auch etwas Licht in Kästners Beziehungen zu Frauen gebracht wird, speziell zu Luiselotte Enderle und welche Rolle die leibliche Mutter von Thomas Kästner, Friedel Siebert spielt oder warum Kästner in seinen Büchern so oft über Lehrer schreibt, kann der geneigte Theaterbesucher am 23. Januar bei einer guten Tasse Kaffee im Rangfoyer selbst herausfinden. Thomas Kästner wird von Erik Brünner dargestellt: »Ich wollte nicht nur eine Lesung, sondern auch kleine amüsante Szenen um die Biografie Kästners inszenieren. Erik ist mit seiner Publikumsnähe prädestiniert für die Rolle«, beschreibt die Regisseurin ihre Wahl. Der in Jena geborene Schauspieler lebt seit Ende der 1990er-Jahre in Dresden und zeigte unter anderem mit »Mein Jahr ohne Udo Jürgens« oder mit dem Autotheaterspektakel »Wo ich meinen Hut hinhäng«, dass er sein Publikum aufs Vortrefflichste mitnehmen kann. Also beste Voraussetzungen, einen unterhaltsamen Kaffeeklatsch mit reizvollen Kästnergeschichten und einem spitzzüngigen Darsteller zu genießen. Kaffee und Kuchen können natürlich auch während der Erforschung der Kästner-Briefe nachgeordert werden, eben zwanglos, lustig und amüsant, wie ein sonntäglicher Kaffeetisch eben ist, bei dem man unbedingt dabei sein sollte. Hinweis: Aufgrund technischer Probleme können gegenwärtig leider keine Fotos angezeigt werden. Wir bitten um Verständnis.


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