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pa/asl

B 169 bleibt länger gesperrt

Seit April ist die B 169 zwischen Senftenberg und Sedlitz gesperrt. Grund sind Hohlräume, die bei planmäßigen Erkundungskontroll-bohrungen festgestellt wurden.
Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung und Technischer Geschäftsführer der LMBV, geht von einer sechs- bis neunmonatigen Sperrung der B169 aus. Foto: Peter Aswendt

Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung und Technischer Geschäftsführer der LMBV, geht von einer sechs- bis neunmonatigen Sperrung der B169 aus. Foto: Peter Aswendt

»Bei vier von fünf Bohrungen sind wir auf Hohlräume gestoßen«, berichtet Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung und Technischer Geschäftsführer der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV). Das ganze Dilemma ist auf den Tagebau Ilse aus den 1920er-Jahren zurückzuführen. Direkt unter und neben der Bundesstraße verlaufen alte, rund 400 Meter lange Entwässerungsstrecke in mehr als 40 Meter Tiefe, die früher für die Tagebauentwässerung genutzt wurde. Diese »Nördliche Grenzstrecke« wurde vor etwa 100 Jahren bergmännisch im Untergrund vorgetrieben und als »Deutscher Türstock« mit Holz ausgebaut. Die Auskohlung im angrenzenden Bereich erfolgte 1943 und 1944. Mehrere Tagesbrüche und Einsenkungen im Verlauf der unterirdischen Grenzstrecke sind aus vergangener Zeit bekannt. Schon Ende der 1960er-Jahre wurde mit Sand und später mit Braunkohlen-Filteraschen versucht, diese Hohlräume zu schließen. Mit mäßigen Erfolg, wie es scheint. Um keine Gefährdungssituation für den Straßenverkehr zu provozieren, hat der Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg die entsprechende Vollsperrung erwirkt.

Lösungen sind parat

Wie die LMBV informiert, werden in einer ersten Phase zunächst 20 bis 25 Kernbohrungen auf und an der B 169 durchgeführt, um damit auch gleichzeitig mögliche Leerräume mit kohäsiven Verfüllbaustoff zu versetzen. Mit den dabei gewonnenen Erkenntnissen kann dann über noch weitere nötige Sicherungs- und Verwahrarbeiten entschieden werden, zu denen bisher erste Variantenbetrachtungen vorliegen. »Wir denken an eine Zeitdauer von sechs bis neun Monaten«, gibt Bernd Sablotny eine Zeitschiene vor. In der Zeit brauchen natürlich die Bürger von Sedlitz eine akzeptable Lösung, um in die Kernstadt Senftenberg zu gelangen.

Rettungsweg und Individualverkehr

»Feuerwehr- und Rettungseinsätze werden über den vorhandenen Radweg abgesichert. Dafür haben wir schon die Genehmigungen ausgestellt«, stellt Senftenbergs Bürgermeister Andreas Fredrich klar. Diese Abschnitte sind auch für die ambulanten Pflegedienste freigegeben worden, um Fahrzeiten zu verringern. »Für die Bürger, werden wir zeitnah eine Individuallösung erarbeiten«, gibt der Bürgermeister einen Ausblick. Ebenfalls wird der Rettungsdienst den Radweg im Notfall zwischen Senftenberg und Sedlitz nutzen können, so die Auskunft von Siegurd Heinze, Landrat Oberspreewald-Lausitz. Der Schülerverkehr durch den DRK-Fahrdienst sei ebenfalls abgesichert, ist seitens des Landrats zu vernehmen. Für den weiteren Schülernahverkehr terminiert er eine Individuallösung auf den 10. Mai. Bis dahin, so die Bitte der Beteiligten, soll der stündliche Bahnverkehr zwischen Sedlitz und Senftenberg intensiv genutzt werden. Wie und in welcher Form der Durchgangsverkehr die umliegenden Straßennetze und Anwohner beeinträchtigt, bleibt abzuwarten. Schließlich wird die B 169 von zirka 14 000 Fahrzeugen pro Tag genutzt. Für die Sanierungsmaßnahme des Abschnitts der B 169 plant die LMBV zirka zwei Millionen Euro ein.


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