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wit/asl

Wohnen im Alter in Elbe-Elster

Das neue Jahr startet nicht nur mit Horrorziffern an Zapfsäulen und Gastanks, auch die Prognostiker spitzen wieder ihre Bleistifte.

Laut jüngster Demografie-Erhebung soll in den kommenden Jahren auch in unserem Landkreis der altersgerechte Wohnraum ein recht knappes Gut werden.

Zahlenspiel

Heruntergerechet auf Elbe-Elster könnte demnach die Zahl der Menschen, die älter als 65 sind, bis zum Jahr 2035 auf 31.600 anwachsen. Ihr Anteil an der Bevölkerung läge dann bei 41 Prozent (2017: 27 Prozent). Zahlen die auch die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) arg beunrigt und mehr Anstrengungen bei der Schaffung seniorengerechter Wohnungen fordert: »Lift statt Treppe, breitere Türen für Rollator
und Rollstuhl, barrierefreie Duschen – nur ein kleiner Teil der Wohnungen im Landkreis ist für die rasant
wachsende Generation Ü65 geeignet. Das muss sich ändern«, sagt Regina Grüneberg. Die  Bezirksvorsitzende der IG BAU Südbrandenburg spricht von einer »demografischen Notwendigkeit«. Es müssten nicht nur zusätzliche Seniorenwohnungen eu gebaut werden. Auch bei der altersgerechten Sanierung bestehender Wohnungen sei der Nachholbedarf groß. »Wenn die Rentner-Generation nicht stärker berücksichtigt wird, droht vielerorts schon in einigen Jahren eine graue Wohnungsnot«, betont Grüneberg. Dieses Problem werde bereits jetzt durch die Corona-Pandemie verschärft, weil gerade ältere Menschen einen Großteil des Tages zuhause verbringen müssten. Die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) biete mit ihrem Programm »Altersgerecht Umbauen« zwar Zuschüsse und Kredite. Das Fördervolumen von 150 Millionen Euro in diesem Jahr reiche aber nicht aus, kritisiert die IG BAU.

Bund soll zahlen

Der Bund müsse die Förderung mindestens verdoppeln, um das Senioren-Wohnen voranzubringen. Danach sieht es derzeit allerdings nicht aus: Laut Haushaltsplan stehen für die altersgerechten  Sanierung im nächsten Jahr nur noch 130 Millionen Euro zur Verfügung.

Fazit

Am Ende stünde die Lebensqualität Tausender Menschen auf dem Spiel. »Es kann nicht sein, dass ein Rentner nur deshalb ins teure Pflegeheim muss, weil eine ambulante Betreuung an der  seniorengerechten Ausstattung der Wohnung scheitert«, glaubt Grüneberg.

Ihre Meinung

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