Seitenlogo
wit/asl

Verschoben ist nicht aufgehoben

Ein altes Schloss ist nicht mehr als eine hübsche Hülle, die hin und wieder von einem Hauch Geschichte aufgeblasen wird.
Ein unruhiges Jahr liegt hinter Kassenwart Olaf Seide, Vereinschef Lutz Kilian und Vorstandsmitglied Peter Pach (v.l.). Gut, dass die meisten Plakate recht neutral gedruckt wurden und nur noch »umetikettiert« werden müssen. Foto: wit

Ein unruhiges Jahr liegt hinter Kassenwart Olaf Seide, Vereinschef Lutz Kilian und Vorstandsmitglied Peter Pach (v.l.). Gut, dass die meisten Plakate recht neutral gedruckt wurden und nur noch »umetikettiert« werden müssen. Foto: wit

So dachten 1997 wohl auch ein Dutzend Doberluger, gründeten einen Verein und knutschten das darin schlummernde »Dornröschen« wach. Heute kümmern sich 115 ehrenamtliche Mitglieder um die in Stein gemeißelte Satzung (Denkmalpflege, Öffentlichkeitsarbeit, Kultur und Veranstaltungen). Allein um die filmreife Kulisse nicht irgendwelchen Statisten, Glücksrittern oder streng gläubigen Denkmalschützern zu überlassen. Was durchaus gelungen ist, denn Gucken, Staunen und Vergnügen gehören seither zum Ambiente von Schloss Doberlug wie die Sanssouci-Nächte zu Potsdam. Dann kam das Virus und mit ihm kamen schlaflose Nächte für die Vorstandsmitglieder. Das Jahr 2020 war längst durchgeplant, die Verträge mit Künstlern und Veranstaltern unterschrieben und Einnahmen im Lockdown-Hick-Hack in weiter Ferne.

Schlaflose Nächte

Anders gesagt: Gefahr im Verzug, besonders für die Vereinskasse, erinnert sich der heutige Chef des Vereins: »Am 12. März, also kurz nach den ersten Restriktionen, haben wir noch die Jahreshauptversammlung in Präsenz abgehalten und uns auf die erste ausverkaufte Veranstaltung am 8. April gefreut. Da sollte Gregor Gysi aus seinem neuen Buch lesen. Das war dann aber auch schon die letzte Vorfreude des Jahres«, so Lutz Kilian. Aus dem Plan mussten im Anschluss unter anderem auch das Konzert mit Stephan Krawczyk, die Schlossparty mit DJ »Kito«, der Dixieland-Frühschoppen auf dem Schlosshof, die Elbe-Elster Schlössernacht und das legendäre Weinfest gestrichen werden. Dennoch hatten die Vereinsmitglieder auch etwas Glück im Unglück. Lutz Kilian dazu: »Zumindest mussten wir keine Vertragsstrafen an die gebuchten Künstler zahlen. Ich habe persönlich mit allen telefoniert und stieß auf Solidarität und viel Verständnis. Was blieb uns gegenseitig auch anderes übrig. Im Prinzip haben wir gemeinsam nur unsere Terminkalender überprüft und so ziemlich alle Veranstaltung in das laufende Jahr 2021 verschoben.« Was wohl auch dem Prinzip Hoffnung geschuldet sein dürfte, zumal Stefan Krawczyk schon am 29. Juni kommen will und die Schlossparty am 10. Juli über die Bühne gehen soll.

Mutige Pläne

Doch wie im wahren Leben auch gehört die Welt nun mal den Mutigen. Die bereits erworbenen Tickets aus 2020 behalten übrigens ihre Gültigkeit.


Meistgelesen