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Unterricht mit Hacke und Spaten

Gebraucht wird in einem Tierpark jede helfende Hand. Davon können die meisten Betreiber tierischer Gehege und Anlagen wohl mehr als nur ein Lied singen.
Stolz auf das dritte Seminarprojekt ihrer Schule: Antonia Dietrich, Daniel Rudolph, Vereinschef Reinhard Neupert, Raul Streubel, Til Trompelt und Larissa Thier (v.l.). Foto:wit

Stolz auf das dritte Seminarprojekt ihrer Schule: Antonia Dietrich, Daniel Rudolph, Vereinschef Reinhard Neupert, Raul Streubel, Til Trompelt und Larissa Thier (v.l.). Foto:wit

So auch die Stadt Herzberg, die allerdings mit dem »Verein Freunde des Tierparks Grochwitzer Park« auf engagierte Ehrenamtler setzen darf. Doch selbst dessen Mitglieder können nicht all die vielen kleinen Dinge stemmen, die in der grünen Oase am Rande der Kreisstadt hin und wieder anfallen. Umso mehr freut sich Vereinschef Reinhard Neupert über die Unterstützung von Schülerinnen und Schülern des beruflichen Gymnasiums Falkenberg (OSZ Elbe-Elster), die bereits im dritten Jahr in Folge in »ihrem Tierpark« ordentlich zupacken.

Pool für den Emu

»Das OSZ hat sich hier bereits mehrmals engagiert. Erinnert sei an die Errichtung der Weitsprunganlage, inzwischen ein echter Besuchermagnet, oder an die Klettergerüste bei den Zwergziegen. Jetzt konnte auch ein weiterer Teil unseres auf 15 Jahre angelegten Entwicklungskonzeptes mit Hilfe der jungen Leuten realisiert werden«, so Neupert. Womit der Vereinschef eine Art »Planschbecken« für Emus im Laufvogelgehe meint. »Im Rahmen eines Seminarkurses der 13. Klassen haben wir lange nach einer interessanten und nachhaltigen Aufgabe gesucht, wurden in unserem Heimat-Tierpark fündig und konnten bereits im Sommer damit starten«, erinnert sich Larissa Thier aus Stolzenhain. Auch wenn es sich um ein schulisches Projekt mit Notenvergabe handelte, folgten für die Protagonisten wohl recht schweißtreibende Unterrichtstage mit Hacke, Schaufel und Spaten, weiß Antonia Dietrich aus Uebigau: »Während wir Mädchen uns eher um den administrativen Teil der Projektrealisierung und um Sponsoren-Akquise kümmerten, mussten unsere Jungs körperlich ordentlich ran.« Was für den Wehrheiner Til Trompelt, für Raul Streubel aus Dubro und den Kreisstädter Daniel Rudolph nichts Geringeres bedeutete, als tüchtig zu buddeln. Immerhin mussten eine Grube für das Wasserbecken ausgehoben und mit Lehm verdichtet, Leitungsgräben geschachtet, Abwasserrohre verlegt und elektrische Kabel verlegt werden. Schweiß und Aufwand, der sich am Ende aber gelohnt haben dürfte, nicht nur für den jetzt einsamen Emu, der kürzlich seine Partnerin verlor. Dafür hat der Formel1-Pilot unter den Vögeln, der bei Rückenwind locker ein Moped überholen kann, vorrübergehend einen eigenen Pool. Den er auch schon mit Vergnügen in Beschlag genommen haben soll. »Als Vorsitzender des Vereins möchte ich mich herzlich bei den jungen Helfern und bei der Baufirma Streubel bedanken, denn ohne Technik ging es auch hier nicht. Besonders aber für die Verlegung der Leitungen, die perspektivisch auch die anderen Gehege mit frischem Wasser versorgen werden.« Unsere fünf jungen Pool-Bauer sind jetzt erst einmal gespannt, was denn ihre Lehrer sagen werden, wenn sie sich am kommenden Samstag (10 Uhr) das Ergebnis der Projektarbeit anschauen und Noten verteilen dürfen.


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