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Reporter auf Vereinsvisite

Respekt: Auch mit 100 Jahren ist Tennis in der Sängerstadt noch recht lebendig.
Weißer Sport in der Sängerstadt. Foto:ws

Weißer Sport in der Sängerstadt. Foto:ws

Der Tennis-Club Sängerstadt Finsterwalde e.V. feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Wie lebendig und mobil er ist, bewies er unlängst beim Jubiläumsturnier mit zahlreichen Gästen. »Unter Freunden - 100 Jahre Tennis in Finsterwalde« hieß es programmatisch. Die Aktiven des Vereins, Gäste aus befreundeten Tennisvereinen und Ehemalige nutzten die Gelegenheit, auf den vorbildlich gepflegten Anlagen ihrem Sport zu frönen. Im Showmatch zeigten Andrea Lenz und Doreen Krautzig vom Lausitzer Tennisclub Cottbus ihr Können. Vor dreißig Jahren, erinnerte sich Andrea Lenz, habe sie auch schon auf der Anlage in Finsterwalde gespielt. Nicht nehmen ließen sich die Finsterwalder Tennisdamen und -herren, das Foto von der Gründung des Tennisclubs vor 100 Jahren an der alten Anlage am Wassersport mit zehn Aktiven und dem Vorsitzenden Hans Madsen an der Spitze nachzustellen. 1921 wurde der Finsterwalder Tennisclub am 3. November in der Gaststätte »Zur Granate« gegründet. Der erste Vorsitzende hieß Walter Jäckel. Erst 2015 erfuhr man im heutigen Tennisclub der Sängerstadt diese Gründungsgeschichte aus einem aufgefundenen alten Protokollbuch. Der Verein schrieb in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts zahlreiche Erfolge. Nach dem 2. Weltkrieg konnte ab 1948 in der DDR unter dem Dach der BSG Motor Finsterwalde an die Erfolgsgeschichte angeknüpft werden. Die traditionsrechen Tennisanlagen an der »Erholung« wurden von denen am Stadiongelände ersetzt. Nach der Wende begann es im Verein zu kriseln, Mitgliederzahlen gingen zurück und die Plätze wurden unansehnlich und zunehmend unbespielbar. Sogar der Verlust von Plätzen drohte. Energische Interventionen bei der Stadt durch den neuen Vorsitzenden Hans Madsen, die folgende gute Zusammenarbeit zwischen Verein und Kommune und eigene Erneuerungsbemühungen der Vereinsmitglieder überwanden die Krise. Grundhafte Platzsanierungen machten die Plätze wieder bespielbar und nicht nur das: die Tennisanlage konnte zu einer der schönsten in Südbrandenburg gemacht werden, wozu auch das Tennisheim gehört. Die inzwischen 86jährige Finsterwalder Tennislegende Inge Goßlau schaute sich beim Jubiläumsturnier das Können ihrer Nachfolgerinnen an. Sie freut sich wie alle Vereinsmitglieder auf den 4. Dezember, wenn im Saal der Gaststätte Alt Nauendorf offiziell der 100. Geburtstag vom Tennisclub Sängerstadt begangen wird und zahlreiche »Ehemalige« erwartet werden. In den zurückliegenden Jahren konnte sich der Finsterwalder Tennisclub über etliche Ehrungen freuen. Für seine Verdienste seit 2011 um den Erhalt des traditionsreichen Tennissports in der Sängerstadt wurde Dr. Hans Madsen mit dem Förderpreis des Rotary-Clubs Finsterwalde geehrt und Inge Goßlau (Drangosch) konnte sich 2014 über die erste Ehrung einer Sportlerin in Elbe-Elster durch den Kreissportbund für die Lebensleistung freuen. Der Verein wurde stabilisiert. Ehemalige Mitglieder kamen zurück, neue wurden gewonnen, durch Zusammenarbeit mit Schulen und Feriencamps für Nachwuchs gesorgt. Die Mitglieder dürfen sich auf einen jung erhaltenen Verein freuen.


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