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jw/asl

Im Oktober wird der Weltspiegel 110 Jahre

Betreiber des einzigen Programmkinos des Lankreises starten optimistisch ins neue Jahr.

Vor allem wünschen Sabine, Torsten und Max Siegert sich, ihren Mitarbeitern und Gästen im Kino »Weltspiegel« in Finsterwalde gute Gesundheit für das neue Jahr, um weiter gut durch die Pandemie zu kommen. Ansonsten startet die Familie Siegert, ohne die das Filmtheater in der Sängerstadt undenkbar ist, mit Hoffnung aber auch mit gedämpften Erwartungen ins Jahr 2022, das am 9. Oktober mit dem 110 Geburtstag für das Kino »Weltspiegel« hoffentlich einen weiteren Höhepunkt in der erfolgreichen Geschichte des traditionsreichen Kulturunternehmens setzen kann. Nach 2020 war auch 2021 wegen der Corona-Pandemie und der sich daraus ergebenden Einschränkungen für Kultureinrichtungen wieder ein schwieriges Jahr, resümiert Torsten Siegert. Deshalb beteiligte sich das Kino mit einer spektakulären Lichtshow während des mehrmonatigen Lockdowns an der bundesweiten Aktion »Kino leuchtet für Dich«, welches die besondere Architektur der Außenfassade besonders hervorhob, bevor sich Anfang Juli mit »Ostwind 5« die Türen für Filmbesuche wieder öffnen durften. Die dann folgende 3-G Regelung für erlaubte Kinobesuche sei von ihren Gästen gut angenommen worden, so Sabine und Torsten Siegert, zumal mit der modernen Kinobestuhlung und den Abständen zwischen den Sitzreihen die Hygieneregeln gut eingehalten werden konnten. »Der Abbruch kam mit der 2-G Regel. Wie mit der Schere abgeschnitten war der Kinobesuch, weil wohl auch vollständig Geimpfte nicht mehr kamen.« Trotz aller Schwierigkeiten dürfen sich Siegerts auf die Fahne schreiben, eine Menge für den Erhalt des kulturellen Lebens in der Sängerstadt gemacht zu haben. So gab es neben der cineastischen Bespielung musikalische Lesungen mit Unterstützung durch die Finsterwalder Kleinkunstbühne und den Kulturverein K 3, der Kabarettist Horst Evers war im Weltspiegel zu Gast wie auch Desiree Nosbusch mit scharfer Zunge. Die beliebten Filmabende im Freibad halfen auch über den Sommer. Ebenfalls stolz dürfen Siegerts auch sein, dass sie jetzt ins 45. Jahr mit der Reihe »Der besondere Film« starten. »Ala Carte« heißt es da am 10. Januar und »Auf alles, was uns glücklich macht«, am 24. Januar mit mutmachenden Titeln. Max Siegert startete in der Bar »Casablanca« als neue kleine Kulturstätte im Weltspiegel-Gebäude und bot im kleinen Saal und davor, mit kleinen Konzerten und Ende Mai mit dem ersten Poetry-Slam-Konzert Ergänzungen zum filmischen Programm im Kino. Auch wenn die Kinobranche die Perspektive pessimistisch sehe, weil zum Beispiel die Zusammenarbeit mit dem Filmverleih schwierig sei und Besucherströme zu niedrig seien, hoffen Sabine und Torsten Siegert auf ein in der Summe besseres 2022 und einen möglichst konstanten Spielbetrieb. Sie werden weiterkämpfen. Schließlich haben sie die bisher längsten Schließungszeiten für das Kino in der Pandemie (länger als in den beiden Weltkriegen) seit der Eröffnung des Lichtspielbetriebes 1912 durch Großvater Adolf Tonke überstanden. So hoffen sie auch auf einen würdigen Geburtstag 110. für ihr Kino am 9. Oktober und vor allem auf zahlreiche Besucher. Fulminant ins neue Jahr konnte die Kinofamilie Siegert mit Spider-Man starten.


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