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Richtfest am Hospiz in Luckau

Mit dem Richtfest hat der Bau eines Hospizes in Luckau jetzt Halbzeit gefeiert. »Jetzt kann man sich das Gebäude und wie es wirkt bereits sehr gut vorstellen«, sagt Michael Blümchen aus der Geschäftsführung Unternehmensbereich Altenpflege innerhalb des Evangelischen Diakonissenhauses Berlin Teltow Lehnin.

»Ich bin erfreut, dass wir es trotz eines holprigen Baustarts mit Altlasten im Boden und den entsprechenden Mehrkosten bis hierher unfallfrei geschafft haben. Ich hoffe jetzt, dass der Innenausbau ebenfalls unfallfrei und zügig erfolgt und wir am 1. Dezember das Haus mit Leben erfüllen können«, erzählt Blümchen und unterstreicht: »Ja, mit Leben erfüllen, denn im Mittelpunkt der Arbeit soll nicht das Sterben stehen, sondern das ‹Leben bis zuletzt›.« 12 Plätze für sterbende Menschen Mit dem Hospiz schafft das Diakonissenhaus einen Ort, an dem Menschen mit ihren Ängsten, ihren Hoffnungen und ihrer Trauer nicht allein sind und im Moment des Abschiednehmens eine begleitende Hand spüren. Dabei bringt der diakonische Träger seine langjährigen Erfahrungen in der ambulanten und stationären Hospizarbeit ein. Der eingeschossige Bau wird zwölf sterbenden Menschen ab 18 Jahren ein letztes Zuhause geben. Zudem stehen zwei Zimmer als Übernachtungsmöglichkeit für Angehörige zur Verfügung. Hospiz für die ganze Region Gerald Lehmann, Bürgermeister in Luckau, freut sich über diese Investition in seiner Stadt: »Es ist ein Vertrauen in die Stadt und in die Bevölkerung und ein Signal, auch an die sozialen Einrichtungen in unserer Stadt, dass sich Luckau weiterentwickelt. Wir haben in den letzten Jahren viel über Gestaltung von Schrumpfung gesprochen aber wir merken, dass Berlin größer wird und sich viele Leute auf das Umland orientieren. Wir setzen auch in Luckau auf Zuzug und da muss man natürlich auch mit Pflegeeinrichtungen nachziehen. Wir wollen dieses Hospiz auch als eine Einrichtung für die Region sehen. Als ein Ort, in dem Menschen, die in ihrer letzten Lebensphase sind, selbstbestimmt ihren eigenen Weg gehen können. Und natürlich sind mit dem Hospiz auch Arbeitsplätze verbunden und das stärkt auch den Standort Luckau.« Hospiz als Ergänzung Für den Landkreis Dahme-Spreewald ist es laut Sozialdezernent Carsten Saß das erste stationäre Hospiz: »Wir hatten vor zehn Jahren einen ersten Antritt gegenüber dem Land gemacht, doch das hatte sich dann für Lauchhammer entschieden und so freuen wir uns, dass es jetzt mit dem Diakonissenhaus und dem tüchtigen Bürgermeister funktioniert.« Wie Saß sagt, verbessert das Hospiz die Situation der stationären Unterbringung im Landkreis. »Wir haben bisher sehr gute Erfahrungen mit den Hospizhelferkreisen in Luckau, Lübben und Königs Wusterhausen gemacht und für diese Arbeit ist das Hospiz in Luckau eine tolle Ergänzung«, berichtet Carsten Saß. Engagierter Bürgermeister Wie Pia Reisert aus der Geschäftsführung Unternehmensbereich Altenpflege innerhalb des Evangelischen Diakonissenhauses Berlin Teltow Lehnin informiert, war Luckau, bezüglich einer wohnortnahen Versorgung für Menschen in der letzten Lebensphase, noch ein weißer Fleck. »Die nächsten Hospize liegen in Cottbus und Lauchhammer. Das Einzugsgebiet für einen sterbenen Menschen ist derzeit Kloster Lehnin. Wir haben uns auch für Luckau entschieden, weil der Bürgermeister so engagiert war und immer wieder gesagt hat, dass wir hier etwas aufbauen sollen und es natürlich auch durch die Anbindung an das Krankenhaus naheliegt«, berichtet Reisert und fügt an, dass in Luckau jetzt das dritte stationäre Hospiz in Trägerschaft des Diakonissenhauses entsteht. Weitere Standorte sind Potsdam und Lehnin. Bis zu 35 Mitarbeiter tätig Mit dem Hospiz in Luckau entstehen auch neue Arbeitsplätze: »Für den Standort Luckau sind 25 Vollzeitstellen eingeplant. Zirka 30 bis 35 Mitarbeiter werden hier dann arbeiten. Sie stammen überwiegend aus den Landkreisen Dahme-Spreewald und Teltow-Fläming.« Wie Reisert sagt, sollen sie ihre Vorstellung für den Pulsschlag des Haus einbringen. So wird es für alle Mitarbeiter dazu eine erste Klausurtagung in Lehnin gegen. Eine zweite ist im Herbst in Luckau vorgesehen.

Finanzierung und Ehrenamt

• Der Bau des Hospizes wird laut Diakonissenhaus mit einem zinslosen Darlehen aus dem Revolvingfonds in Höhe von einer Million Euro sowie einer Zuwendung der ARD-Fernsehlotterie »Ein Platz an der Sonne« in Höhe von 300 000 Euro gefördert. Hinzu kommen Spenden zahlreicher Unterstützer sowie Eigenmittel. Die gesamten Baukosten belaufen sich auf 2,7 Millionen Euro. • Für das Hospiz in Luckau werden auch Ehrenamtler gesucht, die sich etwa um eine jahreszeitliche Dekoration kümmern, Kuchen backen, sich als Vorleser einbringen oder mit Tieren vorbeikommen. Frequenz und Dauer des ehrenamtlichen Engagements sind frei wählbar.


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