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Zweites DLR-Institut für die BTU in Cottbus

Mit der jetzigen Verabschiedung des Strukturstärkungsgesetzes wird ein zweites DLR-Institut für die Erforschung emissionsarmer Luftfahrtantriebe in Cottbus gegründet, das eng mit dem Fachgebiet Flug-Triebwerksdesign kooperieren wird, berichtet die BTU Cottbus-Senftenberg. Das Institut forscht an emissionsärmeren, deutlich stärker elektrifizierten zukünftigen Luftfahrtantrieben für zivile Transportflugzeuge.
Rotorschaufeln an einem DLR-Prüfstand. Foto: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Rotorschaufeln an einem DLR-Prüfstand. Foto: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Die außeruniversitäre Forschung dockt sich – dank der Unterstützung des Bundes und des Landes Brandenburg – mit einem weiteren Institut an die BTU Cottbus-Senftenberg an: Der Senat des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat mit Blick auf das Inkrafttreten des Strukturstärkungsgesetzes ein zweites Institut für die Erforschung emissionsarmer Luftfahrtantriebe in Cottbus gegründet, nachdem schon im letzten Jahr das DLR-Institut für CO2-arme Industrieprozesse aufgebaut wurde.

Die amtierende BTU-Präsidentin Prof. Christiane Hipp sagt hierzu: „Das ist ein großer Erfolg und vor allem ein bedeutender Vertrauensbeweis des Bundes, des Landes Brandenburg und der Helmholtz-Gemeinschaft für unsere exzellenten Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Antriebsforschung. Viele Kolleginnen und Kollegen haben hieran großen Anteil. Stellvertretend möchte ich mich ganz besonders bei Prof. Klaus Höschler für die jahrelange Vorbereitung danken. Zusammen konnten wir im letzten Jahr viele Gespräche überzeugend führen. Dass unser gemeinsamer Einsatz nun diese Früchte trägt, erfüllt mich mit großem Stolz und Freude.“
Die Untersuchungen werden sich anfänglich auf hybrid-elektrische Antriebe wie Gasturbinen mit Elektroantrieben oder Brennstoffzellen mit elektrischen Antrieben konzentrieren, perspektivisch aber auch rein elektrische Antriebe mit hohen Leistungsdichten abdecken. Durch die Hinzunahme von elektrischen Antrieben wird die Luftfahrt deutlich klimafreundlicher und vor allem signifikant leiser werden, gleichzeitig erhöht sich die Komplexität des gesamten Antriebssystems, da sehr hohe Anforderungen an intelligente Regelungen und Steuerungen gestellt werden. An die 150 Institut-Mitarbeiter Für das Institut sind fünf Abteilungen geplant, die neben den Komponententechnologien, der Architektur und der Regelung des Antriebssystems auch neue Luftfahrtanforderungen und deren Nachweise erforschen werden. Zudem sollen neuartige Versuchseinrichtungen das Aufgabenspektrum abrunden. Für das neue Institut werden langfristig neue Gebäude für Büros, Laboratorien und die Versuchseinrichtungen nördlich des BTU Hauptcampus errichtet. Hierzu ist das Land Brandenburg unter anderem mit einer städtebaulichen Studie in Vorleistung getreten und in einem guten Dialog mit den Akteuren am Institut sollen perspektivisch zirka 110 Mitarbeitende, davon etwa 60 bis 70 Wissenschaftler und Ingenieure beschäftigt werden. Das neue DLR-Institut wird zunächst mit einer kleineren Anzahl Mitarbeiter starten und dann nach und nach das Institut ausbauen. Über Drittmittel sind weitere Investitionen beabsichtigt, in der Endausbaustufe – schätzungsweise zum Ende der 2020er Jahre hin - soll eine Zahl von bis zu 148 Mitarbeitenden erreicht werden. Hintergrund Nachdem sich bereits in den letzten zwei Jahren gemeinsam mit der BTU in Cottbus ein Fraunhofer-Institut für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG gegründet sowie ein Fraunhofer-Institutsteil für Photonische Mikrosysteme etabliert wurden, entwickelt sich die BTU zunehmend zu einem Nukleus innovativer Forschung mit Anwendungsbezug zwischen den großen Traditionsstandorten Berlin und Dresden. Mit dieser Ansiedlung von mehreren außeruniversitären Forschungseinrichtungen wird die Wissenschaftsregion Lausitz deutlich gestärkt. Für die BTU haben die geplanten Ansiedlungen ebenfalls positive Effekte. Eine stärkere Zusammenarbeit mit außeruniversitären Forschungsinstitutionen ist neben der Erhöhung der Drittmittelprojekte, intensiveren Forschungskooperationen mit wirtschaftlichen Partnern und einer höheren Anzahl an abgeschlossenen Promotionsverfahren ein wichtiger Baustein in der BTU-Forschungsstrategie. (PM/BTU Cottbus-Senftenberg)


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