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Jahrhundertroman für eine Klaviersonate

Thomas Manns Jahrhundertroman „Doktor Faustus“ und Ludwig van Beethovens letzte Klaviersonate op. 111 kommen auf die Bühne des Staatstheaters Cottbus. Zum Auftakt für die neue Reihe „Des Lebens wilder Kreis“ trifft der Klassiker der Weltliteratur am Freitag (25. September) im Großen Haus am Schillerplatz auf ausgewählte Musikstücke des meist gespielten Komponisten der Welt.
Schauspieler Nico Delpy (r.) und Pianist Michael Abramovich starten die neue Reihe des Staatstheaters Cottbus mit Begegnungen von Literatur und Musik unter dem Motto „Des Lebens wilder Kreis“. Foto: privat

Schauspieler Nico Delpy (r.) und Pianist Michael Abramovich starten die neue Reihe des Staatstheaters Cottbus mit Begegnungen von Literatur und Musik unter dem Motto „Des Lebens wilder Kreis“. Foto: privat

„Wort und Ton spiegeln einander, widersprechen und ergänzen sich als ein lebendiges Gespräch über die Gattungsgrenzen hinweg“, teilte das Theater mit. Für die erste Ausgabe der neuen Veranstaltungsserie liest und spielt der im schweizerischen Basel geborene Schauspieler Nico Delpy das VIII. Kapitel des 1947 erschienen großen und modernen Künstlerromans. Im Zentrum der Passage steht eine literarische Analyse von Beethovens Klaviersonate Nr. 32 c-Moll, op. 111. Der in Deutschland und international tätige Dirigent und Pianist Michael Abramovich liefert dazu den musikalischen Rahmen und spielt sie live am Klavier. Außerdem führt er als Moderator durch die Veranstaltung, erläutert musikalische Details und Hintergründe.  Vor 73 Jahren setzte der Literaturnobelpreisträger Thomas Mann (1875-1995) mit seinem „Doktor Faustus“ der letzten Klaviersonate Beethovens ein literarisches Denkmal. Erzählt wird das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn. Schon als junger Mann hatte der später durch seine Werke „Die Buddenbrooks“, „Der Tod in Venedig“, „Der Zauberberg“ und „Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ bekannte Schriftsteller den Plan gefasst, einen Faust-Roman zu schreiben. Mit ihm führte Thomas Mann ein Stück Familien- und Zeitgeschichte zu Ende. Hatte der überwiegend im Exil lebende Autor in seinem ersten Roman „Die Buddenbrooks“ die Geschichte bis zum Tod seines Vaters erzählt, wird sie im „Doktor Faustus“ bis zur Zeit vor dem 2. Weltkrieg weitererzählt. Im Grunde genommen ist sie eine fiktive Romanbiographie eines Komponisten, der sich dem Teufel verschreibt. Die Zuschauer dürfen gespannt sein, wie die beiden Künstler Nico Delphy und Michael Abramovich den Literaturklassiker und die bedeutendste Klaviersonate auf die Bühne bringen. (kay) Auftaktveranstaltung „Des Lebens wilder Kreis“, 25. September, 19.30 Uhr, Großes Haus des Staatstheaters am Schillerplatz, Karten im Besucherservice des Theaters, telefonisch unter  0355-7824242, über www.staatstheater-cottbus.de und an der Abendkasse


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