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Werkstatt für Kinder eingeweiht

Burg. Das Kinderhaus »Pusteblume«, ein Herzensprojekt der Südbrandenburger Johanniter, wurde jetzt mit einer multifunktionalen Werkstatt ergänzt.

Laura Brommke (re.), Heilerziehungspflegerin im Kinderhaus »Pusteblume« und Projektkoordinatorin der Kinderwerkstatt, erklärt das künftige Arbeitskonzept der Werkstatt. Thomas Mehle, Rigips-Betriebsleiter in Vetschau, Michel Wenger , Vertreter der Saint-Gobain Foundation, und Kinderhaus-Leiterin Daniela Konzack (v.l.n.r.) hören aufmerksam zu.

Laura Brommke (re.), Heilerziehungspflegerin im Kinderhaus »Pusteblume« und Projektkoordinatorin der Kinderwerkstatt, erklärt das künftige Arbeitskonzept der Werkstatt. Thomas Mehle, Rigips-Betriebsleiter in Vetschau, Michel Wenger , Vertreter der Saint-Gobain Foundation, und Kinderhaus-Leiterin Daniela Konzack (v.l.n.r.) hören aufmerksam zu.

Bild: sst

Wie Heilerziehungspflegerin und Projektkoordinatorin Laura Brommke erzählt, möchten sie in der Kinderwerkstatt nach dem TEACCH-Ansatz arbeiten – einem speziellen pädagogisch-therapeutischen Konzept für die Integration von Menschen mit Behinderungen. »Es geht darum, ein Stück Selbstständigkeit zu gewinnen und Freude am Lernen zu vermitteln. Wir orientieren uns dabei an den Stärken und nicht an den Schwächen der Kinder. Ziel ist nicht die Heilung, sondern eine Optimierung von Abläufen«, erklärt sie und fügt an, dass sie zudem weitere Angebote entwickeln wollen, um Bindungen zu Kindern und Jugendlichen aus regionalen Kitas und Schulen zu schaffen. »Sie können gern unsere Werkstatt nutzen, um Inklusion und Partizipation zu leben. Jeder ist willkommen.«

 

Verschiedene Arbeitsinseln mit höhenverstellbaren Werkbänken bieten im Werkraum gute Voraussetzungen für kreative Ideen. Zudem soll ein bereits bestellter Brennofen mit einem Brennvolumen bis 100 Liter die Werkstatt ergänzen. »Wir werden viel mit Ton und Holz arbeiten. Doch auch das Malen auf Leinwänden oder einfach das Reparieren von Fahrradschläuchen sind in unserer Werkstatt möglich«, blickt Laura Brommke voraus.

 

Den Werkstatt-Neubau ermöglicht hat eine Zuwendung über 100.000 Euro von der in Paris ansässigen Saint-Gobain Foundation. »Stiftungszweck ist unter anderem die Unterstützung von Bauprojekten im sozialen Bereich. Für das Kinderhaus ist es die zweite Zuwendung. Bereits in der Bauphase gab es eine Förderung von 80.000 Euro«, informiert Michel Wenger als Vertreter der Saint-Gobain Foundation und betont, dass dank des Einsatzes von Projektpate Thomas Mehle, Betriebsleiter von Rigips in Vetschau, das Kinderhaus in den Blick der Stiftung gerückt ist: »Er setzte sich für eine Unterstützung ein, hat beide Seiten zusammengeführt und die Anträge gestellt.« Wie Thomas Mehle sagt, ist er selbst Vater und will mit seinem Engagement anderen Eltern helfen: »Wenn man Kinder hat, dann macht man sich Gedanken darüber, was wäre, wenn sie krank sind. Als ich 2018 erfahren habe, dass das Kinderhaus Unterstützung benötigt, habe ich den Weg über die Saint-Gobain Foundation versucht, um zu helfen.«

 

Er werde als Pate weiterhin Kontakt zum Kinderhaus halten. Andreas Berger-Winkler aus dem Johanniter Regionalvorstand ist, wie er sagt, beeindruckt von dieser Unterstützung: »Wir sind stolz darauf, solche Partner zu haben. Projekte stehen und fallen mit Menschen. Thomas Mehle hat sich hier sehr stark engagiert.« Kinderhaus-Leiterin Daniela Konzack kann ihre Dankbarkeit kaum in Worte fassen: »Als einziges Kinderhospiz in Deutschland verfügen wir über solch eine inklusive Werkstatt. Vielen Dank dafür!« Wie Andreas Berger-Winkler sagt, müssen solche Zusatzangebote oft über Spenden finanziert werden, denn der Hospizpflegesatz der Krankenkassen stelle nur die medizinische und die pflegerische Versorgung sicher. Eine weitere Herausforderung sei es, ausreichend Pflegekräfte zu bekommen. »Altenpflegekräfte dürfen wir laut Rahmenvereinbarung nicht einsetzen. Deshalb können wir zurzeit das Kinderhaus nur zu 50 Prozent auslasten«, informiert Andreas Berger-Winkler.


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