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Stefan Staindl

Laufend Spenden gesammelt

Lübben. Schüler der Liuba-Grundschule in Lübben unterstützen das Kinderhaus »Pusteblume« in Burg.

Die Unterstützung für das Johanniter-Kinderhaus »Pusteblume« in Burg bleibt nach wie vor ungebrochen. Schüler der Liuba-Grundschule aus Lübben haben jetzt eine weitere Spende erlaufen: Kinderhaus-Leiterin Daniela Konzack konnte sich über 2193,79 Euro freuen. Diese Summe wurde von der Stadtverwaltung bereits überwiesen.

Wie Schulleiterin Anke Lippold erzählt, stammt das Geld aus einem Spendenlauf. Diesen hat erstmals Sportlehrerin Edit Rèvèsz organisiert. »Rund 300 Schüler haben sich daran beteiligt. Sie sind auf dem Sportplatz und dem Schulhof insgesamt rund 550 Kilometer gelaufen. Das ist in etwa eine Strecke von Lübben nach München«, erzählt sie und fügt an, dass am Lauftag, dem 16. September, alles super funktioniert hat. Viele Schüler seien sieben, acht oder sogar elf Runden gelaufen. Eine Runde sei 320 Meter lang gewesen. Mit zirka 60 Kilometern habe die Klasse 4a die längste Strecke erlaufen.

Daniela Konzack ließ es sich nicht nehmen und schaute jetzt persönlich in der Schule vorbei. Mitgebracht hatte sie Paul und Andrea Harnisch. Sie besuchten im Advent das Kinderhaus in Burg. Im Jahr 2015 wurde bei Paul das Non-Hodgkin-Lymphom, ein Krebsbefall der Lymphknoten, diagnostiziert. Heute sitzt er im Rollstuhl und wird mittels einer Magensonde künstlich ernährt. »Paul ist ein großer Fußballfan«, erzählt Mutter Andrea. »Er liebt Energie Cottbus, Union Berlin, den BVB und Liverpool. Bis zu seiner Erkrankung hat er selbst beim FC Lausitz Forst Fußball gespielt.«

Wie Andrea Harnisch sagt, waren sie bereits oft Gäste im Kinderhaus »Pusteblume«. »Wir fühlen uns dort wohl. Paul ist in sehr guten Händen und ich kann neue Kraft sammeln.« Für beide sind die Tage im Kinderhaus eine erholsame Zeit. Paul erhält auf ihn abgestimmte Therapien, schnuppert während Spaziergängen Spreewaldluft, entspannt im Snoezelraum und auf einer Klangliege und schaut auch gern Ratesendungen im Fernsehen. Diese Auszeit im Kinderhaus ist für die Familie sehr wichtig. »Wir können nicht einfach in den Urlaub fahren«, erzählt Andrea Harnisch den Schülern. »Es muss alles barrierefrei und ausreichend Platz vorhanden sein, damit Paul gut versorgt werden kann.« Zu Hause unterstütze der ambulante Pflegedienst der Johanniter die Familie. Im kommenden März sind Paul und seine Mutter wieder Gäste im Kinderhaus. Dort können sich nicht nur Kinder mit hohem medizinischen Betreuungsbedarf, sondern auch ihre Geschwister erholen. »Sie stehen oft hinten an, weil das eine Kind sehr viel Aufmerksamkeit benötigt«, weiß Daniela Konzack. Sie erzählt vom Geschwister-Club »Bärenbande« mit speziellen Freizeitangeboten für gesunde Geschwisterkinder und wie wichtig es für sie ist, ein oder mehrere Tage ohne ihre kranken Geschwister zu erleben.

»Das Kinderhaus verrichtet eine wichtige und wertvolle Arbeit. Damit für Familien ein regelmäßiger Aufenthalt im Kinderhaus möglich ist, wollen wir mit dem Geld aus dem Spendenlauf die Zimmerpatenschaft der Lausitz unterstützen«, erzählt Schulleiterin Anke Lippold. »Das haben wir gemeinsam auf der Schulkonferenz im Oktober beschlossen.«

Wie Anke Lippold informiert, sind rund 8000 Euro durch den Spendenlauf zusammengekommen. Damit konnten drei Initiativen unterstützt werden. Ein Teil geht für eine Rehabilitationsmaßnahme an die Familie von Fenia, für die bereits im Jahr 2019 ein Spendenlauf organisiert wurde. Ein weiterer Teil kommt Familien aus der Ukraine zugute, deren Kinder an der Liuba-Grundschule lernen. »Das sind insgesamt sechs Familien«, erzählt Anke Lippold. »Mit dem Geld können sie sich Schulmaterialien und warme Sachen für den Winter finanzieren.«


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