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Roberto Rink

Kunst auf Festung Sonnenstein

Trotz Corona findet auch in diesem Jahr – wenn auch mit etwas Verspätung – der Pirnaer Skulpturensommer auf der Festung Sonnenstein statt.
Skulpturen im Zusammenspiel mit der Bastionsarchitektur auf dem Sonnenstein. Foto: R. Rink

Skulpturen im Zusammenspiel mit der Bastionsarchitektur auf dem Sonnenstein. Foto: R. Rink

Seit Pfingsten sind in den Bastionen der Festung Sonnenstein Skulpturen unter dem Thema »Dresdner Bildhauerschule – von Ernst Rietschel bis heute« zu betrachten. Als Rietschel im Jahre 1832 die Professur an der Dresdner Kunstakademie antrat, begründete er die Dresdner Bildhauerschule. Die diesjährige Schau ist damit die erste überhaupt, die die großen Lehrer der Dresdner Kunsthochschule gemeinsam in einer Ausstellung präsentiert.

Achter Skulpturensommer

Bereits zum achten Mal lädt die Stadt Pirna zum Skulpturensommer ein. Gestartet im Jahre 2013 unter dem Motto »Fragen verboten«, nahm sich die Kunstausstellung verschiedensten Themen und Künstlerpersönlichkeiten an. Alle zwei Jahre ist die Ausstellung als binationale mit der tschechischen Partnerstadt Decin angelegt. Seit 2016 ist die Kultur- und Tourismusgesellschaft Pirna mbH der Veranstalter der Exposition. In den letzten beiden Jahren konnte man sich über mehr als 4.500 Besucher freuen und rechnet dieses Jahr aufgrund der Einschränkungen mit rund 2.000 Gästen. Die Breite der diesjährigen Schau begründet sich auch durch eine Vielzahl an Leihgebern, wie dem Ernst-Rietschel-Kulturring e.V. Pulsnitz, der LETTER Stiftung Köln, dem Museum »Alte Pfarrhäuser« Mittweida, sowie Museen in Dresden, Berlin, Ettlingen, New York, vielen Künstlern und privaten Leihgebern. Sponsoringpartner ist die Ostsächsische Sparkasse Dresden.

Sächsische Zeitgeschichte

Ausstellungskuratorin Christiane Stoebe nimmt uns mit auf die Reise durch die sächsische Zeitgeschichte. »So kreierten die Künstler des 19. Jahrhunderts eine Erinnerungskultur, bei der erstmals Poeten, Dichter und andere Bürgerliche auf den Sockel gehoben wurden«, so Stoebe, die damit das erste von insgesamt drei Themen innerhalb dieser Schau benennt. Den zweiten Schwerpunkt nehmen die Systeme des 20. Jahrhunderts und die Beschäftigung mit den beiden Weltkriegen ein. Als drittes Thema kristallisiert sich das Mutter- bzw. Frauenbild der Meister heraus. Neben Skulpturen von Ernst Rietschel sind unter anderem Exponate von Johannes Schilling, Karl Albiker, Eugene Hoffmann, Gerd Jaeger, Arnd Wittig, Helmut Heinze, Ursula Sax und Klaus-Michael Stephan zu sehen. Dabei stehen viele dieser Künstler in einer Lehrer-Schüler-Verbindung. Die Kunstschaffenden setzten sich dabei mit Tugenden und Abgründen des Mensch-Seins, mit Macht und Ohnmacht, Zerstörung und Aufbau auseinander. Dem Besucher eröffnet sich zudem eine große Spanne an bildnerischen Sprachmitteln. Die Bastionsarchitektur, die zwischen halbgeschlossenen Türmen und offenen Höfen wechselt stellt dabei einen ganz besonderen Ort einer solchen Schau dar. Dabei nehmen die Skulpturen nicht nur untereinander Bezug, sondern es entstehen auch wechselseitige Beziehungen zwischen Raum und Kunstobjekt.

Auf zwei Jahre angelegt

Aufgrund der coronabedingten Einschränkungen ist die Laufzeit der Ausstellung auf zwei Jahre angelegt. Die in diesem Jahr nicht zu realisierende Vernissage und das Rahmenprogramm mit Führungen sollen, soweit es die Umstände zulassen, im Jahr 2021 nachgeholt werden. Die Ausstellung ist nur unter Beachtung der geltenden Hygienebestimmungen zu besuchen. Begleitend gibt es auch ein Online-Angebot an Zeichenkursen und Führungen.

  • Bis 27. September geöffnet: Mittwoch bis Sonntag, Feiertage 13 – 17 Uhr.
  • Eintritt: Erwachsene 5 Euro/ ermäßigt 3 Euro / Kinder und Schüler frei.
  • Online: www.pirna.de/skulpturensommer


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