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Erfolgreiche „Wiederholungstäter“

Im November 1997 erhielt die Stadt Sebnitz – noch ohne die heutigen Ortsteile – vom Sächischen Wirtschaftsministerium die Anerkennung als „Staatlich anerkannter Erholungsort“. Alle zehn Jahre, wenn man es denn will, muss die Rezertifizierung beantragt werden.
OB Mike Ruckh (2. v. li.) mit der begehrten Urkunde, die im Ratssaal hängen wird. Von li. Tourismuschef Julian Ibsen, Blumenmädchen Jessica Blume und Frank Ortmann, vom Wirtschaftsministerium waren bester Stimmung. Foto: Wo

OB Mike Ruckh (2. v. li.) mit der begehrten Urkunde, die im Ratssaal hängen wird. Von li. Tourismuschef Julian Ibsen, Blumenmädchen Jessica Blume und Frank Ortmann, vom Wirtschaftsministerium waren bester Stimmung. Foto: Wo

Die wären nun bald um gewesen. Damit das so bleibt,  und Sebnitz auch weiterhin mit dem Siegel für Qualitätstourismus werben kann, hat  der Stadtrat im April 2015 die Beantragung  der Rezertifizierung  durch das Wirtschaftsministerium beschlossen. „So selbstverständlich ist das nicht. Es gibt etliche Kommunen, die das nicht wieder tun“, weiß  Frank Ortmann, zuständiger Referatsleiter im Sächsischen Wirtschaftsministerium. Denn einiger Aufwand  ist damit schon verbunden. Gutachten (etwa Klima) müssen eingeholt,  Bewertungsunterlagen ausgefüllt und oft nachgebessert werden. Und schließlich schlägt eines Tages auch der sogenannte Landesbeirat  für Kur- und Erholungsorte auf und macht sich selbst ein Bild vom Ort. Das war in Sebnitz im Januar der Fall, als die 16 Teilnehmer das Haus der Deutschen Kunstblume, Hotels und auch das Kräutervitalbad besuchten und des Lobes voll waren.  Da war es scheinbar reine Formsache, dass  das Wirtschaftsministerium die „Fortführung des Prädikats ‚Erholungsort‘ beschloss“. Die offizielle Urkunde gab es bedingt durch Termine wie Deutscher Wandertag und das 775-jähriges Stadtjubiläum erst im September. Auch wenn das alles selbstverständlich erscheint, „wir können stolz auf diesen Titel sein, denn so einfach ist es nicht, im ländlichen Raum um neue Gäste zu werben“, unterstreicht OB Mike Ruckh. Und was die touristische Entwicklung angeht, konnte man Anfang der 1990er Jahre wirklich nicht euphorisch sein. Sebnitz war auf der touristischen Landkarte ein weißer Fleck. „FDGB-Ferienheime gab es bei uns nicht. Wir haben dann ab 1993  auf vier DIN A 4-Seiten angefangen  eine Konzept für die Stadtentwicklung  aufzuschreiben.  Bis wir dann 1997 das erste Mal das Prädikat erhielten, war es ein weiter Weg“, erinnert sich  der OB. Da Sebnitz damals der erste Ort war, der nach neuen Richtlinien zertifiziert wurde,  musste der Antrag zweimal nachgebessert werden. „Aber Sebnitz wäre nicht Sebnitz gewesen, wenn wir das nicht durchgezogen hätten. Immerhin ging es da auch um Fördergelder, z. B. zur Sanierung unseres Kräutervitalbades, das teurer wurde, als geplant“, so Mike Ruckh. Nun kann Sebnitz für zehn Jahre wieder mit dem Titel „Erholungsort“ werben. Ausruhen will sich die Stadt darauf nicht. Immerhin zählt Sebnitz  zu einem der touristisch intensivsten Orte der Region mit  über 200.000 Übernachtungen im Jahr. Auch die Ortsteile – die neuen mit der Gemeinde Kirnitzschtal einbezogen – sollten künftig diesen Titel beantragen. Schon auf dem Ortseingangsschild erkennt der Besucher, dass er in einen Staatlich anerkannten Erholungsort fährt. Damit Sebnitz auch weiterhin auf touristisch soliden Füßen steht, haben alle Leistungsträger die zweite Fortschreibung des Sebnitzer Tourismusfahrplanes in diesem Jahr angeschoben.
„Das sichert Einkommen und Arbeitsplätze in den kommenden Jahren und erhöht die Attraktivität der Stadt  für Touristen wie Einheimische“, ist der OB überzeugt. Dann kann man den nächsten Zertifizierungstermin 2026 beruhigt angehen. (Carmen Wolodtschenko)


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