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Die verrückteste Ausstellung, die es gab

Schloss Zuschendorf zwischen Erzgebirgsweihnacht und Hortensienschau

Etwas wunderlich klingt es schon, wenn in  Schloss Zuschendorf nun die im November 2020 aufgebaute Weihnachtsausstellung besichtigt werden kann. „Jetzt kommt, wenn auch nur für kurze Zeit, die wohl verrückteste Ausstellung, die wir je hatten. Eben den Zeitläufen entsprechend. Im Garten ist Sommer, im Saal Frühling und im Vestibül und im Salon tiefster Winter“, schmunzelt Matthias Riedel vom Schloss Zuschendorf.  Gleichzeitig sind er und seine Mitarbeiter sehr froh, dass nun die Besucher die wunderschön gestalteten Szenen endlich sehen können.  Die durch Corona verfügte Schließung ließ auch in Zuschendorf alle Pläne platzen. Das Thema der Weihnachtsausstellung war: „Lichterhäuser – Geborgenheit und Wärme im Erzgebirge“.  Vor allem in zwei Orten, Olbernhau und Wünschendorf, entstanden Lichterhäuser aus Papier und Pappe und verbreiteten mit darin stehenden Kerzen oder Lämpchen ein anheimelndes Gefühl an dunklen und kalten Winterabenden. Die seit 1898 in Olbernhau bekannte Fertigung der Lichterhäuser wird im Salon des Schlosses als Winterlandschaft gezeigt. Das Sortiment des letzten Wünschendorfer Häuslebauers Willy Dähnert kann im Vestibül und Salon in gestalteten Vitrinenkisten besichtigt werden. Im gleichen Raum wird der Arbeitsplatz eines "Papphäuslebauers" zu sehen sein. Da wurde gestanzt, geschnitten, geklebt, gemalt und gedrechselt. „Diese Szenen sieht der Besucher aber erst, nachdem er im Festsaal des Schlosses eine  Frühlingsszenerie erblickt.  Dort aufgebaut steht noch die wichtigste Szene der Kamelienschau. Frei nach Goethes Osterspaziergang vertreibt der Frühling den knorrigen Winter. Junge Florinen tanzen vor der Stadt im Sonnenschein“, macht Matthias Riedel neugierig. Diese kleine Rückschau auf „Verpasstes“ wird nur eine kurze Reminiszenz sein und bis 4. Juli dauern. Vom 24. Juli  bis 8. August gibt es dann die XV. Hortensienschau im Landschloss zum Thema „Hortensienmode - Modehortensien“. Um die 1.000 Pflanzen sind schon dafür vorbereitet. Im Vestibül des Schlosses wird die berühmte Fliegerin Amelia Earhart mit dem Fallschirm abspringen auf einer Hortensienwiese landen. „Anschließend werden sich die etwas langweiligen, aber doch kultigen fünfziger Jahre im Wehrgang präsentieren. Da soll es eine typische ‚Nierentisch – Idylle‘ geben“, verrät Matthias Riedel. Im Park sind bereits viele Hortensien aufgestellt. Mit 500 Sorten besitzt Zuschendorf die größte, vor allem historisch orientierte Hortensiensammlung in Deutschland. Diese werden alphabetisch aufgestellt, was ein Auffinden einer Sorte erleichtert.  Weitere Infos hier: www.kamelienschloss.de Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr; zur Hortensienschau auch Montag 10 bis 16 Uhr. Vom 5. bis 23. Juli ist das Schloss wegen Ausstellungsaufbau geschlossen, der Garten bleibt offen. 


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