

Gegen Mittag trafen sich die Abordnungen der Partnerstädte Decin, Boleslawiec, Reutlingen und Baienfurt am Anleger der sächsischen Dampfschifffahrt in Pirna. Auf dem Dampfschiff ergaben sich interessante Gespräche über die Geschichte der einzelnen Partner- und Freundschaften. Es wurde sich über gemeinschaftliche Aktionen, Besuche und Engagements ausgetauscht.
Reutlingen
Reutlingen in Baden-Württemberg hat beispielswiese den Status einer Städtefreundschaft. »Wir haben schon in der Zeit vor der Wiedervereinigung immer die Fühler Richtung Pirna ausgestreckt. Nach der Wende sind dann viele Mitarbeiter von uns nach Pirna gefahren, um die Verwaltung auf die neuen Verhältnisse anzupassen«, erinnert sich Robert Hahn (SPD), erster Bürgermeister der Stadt Reutlingen. »An Pirna gefällt mir die gesamte Atmosphäre. Der Altstadtbereich hat menschliche Dimensionen und eine passende Größe und Ästhetik. Und ich sage zu meinen Leuten in Reutlingen immer, wenn sie mal nach Dresden reisen, nehmt euch doch das Bähnle und fahrt auch mal nach Pirna.«
Baienfurt
Während der Schiffsfahrt konnten die Delegationen der Partnerstädte die Naturschönheiten der Sächsischen Schweiz bewundern. Baienfurts Bürgermeister Günter A. Binder (CDU) wartete dabei freudig auf das Auftauchen der Basteibrücke, um diese dann auch fotografisch einfangen zu können. Baienfurt in der Nähe von Ravensburg in Baden-Württemberg ist eigentlich die Partnerstadt von Graupa. Seit der Eingemeindung von Graupa nach Pirna im Jahre 1999 ist Baienfurt auch Partnerstadt von Pirna. »Für uns war es sehr schön zu sehen, dass sich der Stadtrat von Pirna damals eingesetzt hat, die Städtepartnerschaft auch nach der Eingemeindung fortzuführen«, sagt Baienfurts Bürgermeister.
Boleslawiec
In Kurort Rathen gingen die Delegationen der Partnerstädte dann an Land, um gemeinsam im Amselgrundschlösschen zu essen. Die Partnerstadt Boleslawiec in Niederschlesien war mit der stellvertretenden Bürgermeisterin Renata Szewczyk, dem Vizepräsidenten des Stadtrates, Dawid Sarbak und der Pressesprecherin vertreten. Die Städtepartnerschaft mit Boleslawiec besteht bereits seit 45 Jahren. »Die Menschen in Pirna sind freundlich und offen. Zudem ist Pirna malerisch in der Sächsischen Schweiz gelegen und damit ein Touristenmagnet«, übersetzt die Pressesprecherin der Stadt die Worte von Renata Szewczyk. Mit den Bürgern von Pirna gebe es zahlreiche Kontakte. Zum Bunzlauer Keramikfest kommen regelmäßig Busse aus der Canalettostadt.
Decin
Seit nunmehr 50 Jahren pflegt Decin eine freundschaftliche Beziehung zu Pirna. »Für Decin und Pirna sind wir jeweils der nächste Nachbar. In der Zeit des Sozialismus war es von Vorteil, einen Partner im Ausland zu haben, der nicht so weit entfernt lag«, weiß der Deciner Bürgermeister Jiri Andel. »Decin hat viele Gemeinsamkeiten mit Pirna, so liegen beispielsweise beide Städte an der Elbe und haben ein Schloss.« Zwischen beiden Schlössern findet eine Zusammenarbeit, wie zum Pirnaer Skulpturensommer, statt. Das diesjährige Stadtradeln stand ebenfalls im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums mit Decin. Auch das Floristik-Festival »Decin Anker« wurde gemeinsam mit vielen Vertretern aus Pirna gefeiert. Pirnas Bürgermeister Tim Lochner lenkte in diesem Moment den Blick auf seine Socken mit der Aufschrift »Decin Anker«.
Nach dem gemeinsamen Essen brachen die Delegationen in Richtung Felsenbühne auf, um sich dort das Stück »Rotkäppchen« anzuschauen.
Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Pirna
Wieder in Pirna angekommen, durfte sich der Bürgermeister von Decin in das Goldene Buch der Stadt Pirna eintragen. Es haben sich neben Herrn Andel, auch die anderen Bürgermeister in das Goldene Buch eingetragen. Also Frau Renata Szewczyk (Boleslawiec), Herr Günter A. Binder (Baienfurt) und Herr Robert Hahn (Reutlingen).
Folgende Worte hat Herr Andel (auf Tschechisch) ins Buch geschrieben:
"Zum bedeutenden Partnerschaftsjubiläum wünsche ich den Bürgern der Stadt Pirna und der Stadt selbst viele weitere Erfolge und Freude. Im Namen der Deciner Bürger herzlich Jiri Andel"