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Schwarze Schaufenster in Dipps

Gabriele Jockisch (l.), Inhaberin von Dessous Wäsche und Bademoden Dippoldiswalde, Markt 26, verhüllt gemeinsam mit Angelika Franke das Schaufenster. Foto: D. Förster

Gabriele Jockisch (l.), Inhaberin von Dessous Wäsche und Bademoden Dippoldiswalde, Markt 26, verhüllt gemeinsam mit Angelika Franke das Schaufenster. Foto: D. Förster

Leere, mit schwarzen Folien und Tüchern verhangene Schaufenster, Trauerflor und LED-Kerzen – Inhaber kleinerer Geschäfte und Dienstleister in Dippoldiswalde (rund 30 Akteure) wollen an diesem Wochenende (23. und 24. Januar) zeigen, wie »trostlos und tot« ein Stadtzentrum ohne sie aussehen würde. Mit den »schwarzen Löchern« möchten die Unternehmer das Sterben der Innenstädte darstellen und ihre existenzgefährdende Situation, die der zweite und erneut verlängerte Corona-Lockdown hervorruft, in das Bewusstsein der Leute rufen. Für die Geschäftsleute, die zumachen mussten, gebe es nicht nur Einnahmen- und Umsatzausfälle. Auch würden diese Umstände sie emotional stark belasten. Zugleich appellieren sie an ihre Kunden, sie nicht im Stich zu lassen und sie nach dem Lockdown mit Einkäufen bei ihnen vor Ort zu unterstützen. Bereits zwei Wochen zuvor hatten sich in Dippoldiswalde Gewerbetreibende mit Plakaten vor ihre Geschäfte gestellt und mit der Aktion »Wir machen auf_merksam« auf ihre angespannte Situation hingewiesen.
Heike Stille (46) aus Dippoldiswalde, Inhaberin vom Fotostudio Licht & Schatten, Markt 17, sagt dazu: „Die Nerven liegen bei vielen blank. Man hat ein kleines Polster, aber irgendwann ist das aufgebraucht. Wie lange sollen wir das noch durchhalten? Wenn das so weiter geht, werden alle Läden nacheinander schließen müssen. Das schafft kein Mensch, was hier momentan so abgeht. Ich fühle meine Existenz bedroht.“


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