Seitenlogo
as

Meißen will UNESCO-Welterbe werden

Im zweiten Anlauf soll es nun klappen: Meißen bewirbt sich erneut um das UNESCO-Welterbe. Tragende Säule der Bewerbung ist das Porzellan. Die entsprechenden Bewerbungsunterlagen sind schon auf dem Weg.
Oberbürgermeister Olaf Raschke zeigt Meißen auf dem Globus. Das Bild entstand 2011 als die Vorbereitungen für die erste Welterbe-Bewerbung liefen. Foto: Archiv / Schramm

Oberbürgermeister Olaf Raschke zeigt Meißen auf dem Globus. Das Bild entstand 2011 als die Vorbereitungen für die erste Welterbe-Bewerbung liefen. Foto: Archiv / Schramm

Die Stadt Meißen, die Staatliche Porzellanmanufaktur Meissen, die Meissen Porzellan-Stiftung und die Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten gGmbH haben die Bewerbung um den Titel UNESCO-Welterbe gemeinsam auf den Weg gebracht. Die notwendigen Unterlagen wurden am 31. März 2021 an das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung übersandt. In einem nächsten Schritt entscheidet sich nun, ob der Freistaat die Meißner Bewerbung für die sächsische Kandidatenliste, die sogenannte Tentativliste, nominiert.
2012 kein Erfolg Bereits 2012 hatte Meißen sich um den Titel beworben, damals noch ohne Erfolg. "Ich freue mich, dass wir diesmal mit einer hochkarätigen, thematisch sehr fokussierten Bewerbung und mit drei für Meißen so wichtigen und prägenden Partnern ins Rennen gehen", sagte Oberbürgermeister Olaf Raschke.

Unter dem Titel „Die Stätten des Meissener Porzellans“ beschreibt die Bewerbung die herausragende Rolle der Meissener Porzellanmanufaktur und ihren Einfluss auf die europäische Porzellanherstellung. „Als erste und älteste ihrer Art in Europa hat sie die technologischen und gestalterischen Maßstäbe für alle nachfolgenden Porzellanmanufakturen gesetzt“, so Manufaktur-Geschäftsführer Dr. Tillmann Blaschke. Neben Aspekten der Technologie und Fertigung beleuchtet die Bewerbung, wie die Manufaktur seit ihrer Gründung trotz konkurrierender Manufakturen seit über 300 Jahren die europäische Porzellankunst und –kultur nachhaltig beeinflusst.

Albrechtsburg und Porzellanmanufaktur Die „Stätten des Meissener Porzellans“ setzen sich aus zwei baulichen Zeugnissen zusammen: die Albrechtsburg, in der 1710 die erste Porzellanmanufaktur Europas gegründet wurde und die 1861 bis 1865 eigens für die Porzellanherstellung errichtete, neue Manufaktur in Meißen-Triebischtal. Hier wurde die industrielle Produktion etabliert und trotz fortschreitender Modernisierung auch weiterhin die traditionelle Handwerkskunst betrieben. „Die Bedeutung dieser beiden Stätten für Europa ist vergleichbar mit der herausragenden Bedeutung der Zentren der Porzellanherstellung in Jingdezhen für China und Arita für Japan“, betont Dr. André Thieme, Bereichsleiter Museen der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten gGmbH.
So geht´s weiter Im Sommer 2021 benennt der Freistaat die sächsischen Kandidaten, die dann im Herbst für das bundesdeutsche Auswahlverfahren eingereicht werden. Dann heißt es warten, denn erst im Januar 2024 wird die neue bundesweite Tentativliste stehen, die festlegt, welche deutschen Bewerber ins UNESCO-Auswahlverfahren starten dürfen. In Sachsen wird es voraussichtlich drei Kandidaten für die zwei zur Verfügung stehenden neuen Vorschläge geben. Zum Einreichungsschluss Ende März lagen dem Landesamt für Denkmalpflege drei Bewerbungen vor.


Meistgelesen