Verena Farrar

Die Gohrischheide bleibt für alle gesperrt!

Gemeinde Zeithain. Vorerst bis Mitte August bleibt das Gebiet der Gohrischheide für alle gesperrt. Jetzt sind die Brand- und Naturschutzexperten am Werk. Auch die Brandursachenermittlung läuft.

Das Landratsamt gibt eine Karten heraus, die die Sperrung der Gohrischheide darstellt.

Das Landratsamt gibt eine Karten heraus, die die Sperrung der Gohrischheide darstellt.

Bild: LRA Meißen

Nachdem in den vergangenen Wochen bis zu 700 Feuerwehrleute und zahlreiche Helfer im Einsatz waren, wird das Areal der gesamten Gohrischheide mit einer Größe von 2.900 Hektar für jegliche Öffentlichkeit gesperrt. Egal ob zu Fuß, per Rad, der Pferd, motorangetrieben oder für Kutschen auf Wegen oder abseits von Wegen ist das Betreten strikt verboten. Ausgenommen sind nur Personen für die Brandnachsorge, Waldbesitzer und Jäger.

 

Denn eins steht fest: Nach dem Großbrand, der am 1. Juli begann, folgt nun nach der Brandbekämpfung die Nachsorgepflicht. Denn zum einen kann sich die betroffene Fläche neu entzünden. Auch gibt es durch das Totholz und verbrannte Bäume Gefahren nicht nur im Wald sondern auch auf den Wegen. Es sei immer damit zu rechnen, dass verbliebene Bäume unkontrolliert auf die Wege stürzen, heißt es in der Allgemeinverfügung des Landkreises Meißen. Auch können von den Munitionen im verbrannten Boden neue Gefahren ausgehen.

 

Staatsminister für Umwelt- und Landwirtschaft, Georg-Ludwig von Breitenbuch, hat in den vergangenen Tagen die Gohrischheide besucht. Eine besondere Herausforderung für die Löscharbeiten stellt die Munitionsbelastung dar. Diese ist jedoch auch der Grund, weshalb sich das Gebiet in den vergangenen Jahren weitgehend unberührt zu einem einzigartigen Lebensraum für Pflanzen und Tiere entwickelte. »Das Ausmaß des Brandes bestürzt mich. Das Wort ›Danke‹ erscheint mir angesichts dessen, was hier geleistet wurde, beinahe zu klein. Die hohen Temperaturen, die Munitionsbelastung und die wechselnden Winde haben eine äußerst dynamische Lage entstehen lassen. Nun beginnen die Nachsorgearbeiten und die Besonderheiten des Gebiets sind dabei eine zusätzliche Erschwernis. Welche Auswirkungen das Feuer auf diesen einzigartigen Lebensraum hat, lässt sich zur Stunde leider noch nicht vollkommen ermessen«, erklärt Staatsminister von Breitenbuch nach der Lageberatung.

 

Landesforstpräsident Utz Hempfling ergänzt die nächsten Schritte: »Sachsenforst unterstützte die Feuerwehren und wird auf den staatseigenen Flächen anschließend die Brandwache übernehmen. Dabei bleiben die Forstleute in engem Kontakt mit der Feuerwehr, um ein erneutes Aufflammen zu verhindern. Derzeit lassen sich die Folgen des Brandes für die Gohrischheide nur erahnen. Die Mitarbeiter der Schutzgebietsverwaltung werden das genaue Ausmaß des Brandes und die Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt ermitteln.« Abschließend formuliert der Minister einen Appell: »Eine Unachtsamkeit genügt! Sei es eine weggeworfene Zigarette oder ein Lagerfeuer. Die aktuelle Dürre und die Waldbrandgefahr in Sachsen müssen uns allen bewusst sein. Der jetzige Großbrand mahnt uns, vorsichtig und umsichtig zu agieren. Achten Sie auf unsere Wälder und achten Sie damit auch auf sich und Ihre Mitmenschen!«

 

Im Anschluss an die Begehung des Waldbrandgebietes traf sich der Umwelt- und Landwirtschaftsminister mit Landwirten, um sich für ihren besonderen Einsatz zu bedanken. Neben der unmittelbaren Unterstützung der Waldbrandbekämpfung waren sie auch gefragt, ihre Felder – teils noch mit Frucht – umzubrechen, um den Flammen keinen Vorschub zu leisten.

 

Gemeinsam mit dem 2. Beigeordneten des Landkreises Meißen, Tilo Lindner, und dem Vizepräsidenten des Sächsischen Landesbauernverbandes, Tobias Pelz, unterstrich Staatsminister von Breitenbuch diese besondere Unterstützung aus der Landwirtschaft und sicherte auch eine unkomplizierte Prüfung von Fällen höherer Gewalt (Frist beachten) in der Agrarförderung zu.

Zur möglichen Brandursache laufen die Ermittlungen der Polizei.

 


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