Lernen mit Herz und Hand

Die Pestalozzi Oberschule bekommt neue Schulräume und damit Platz für ein ganz neues Bildungsprofil. Im nahen Stadion »Heiliger Grund« werden künftig Oberschüler eine ganz praktische Schulbildung erhalten.

Herzlich Willkommen - Oberbürgermeister Olaf Raschke, Projektleiterin Birgit Scholz, Familienamtsleiterin Katrin Nestler und André Pohlenz, Schulleiter der Pestalozzi-Oberschule, vor dem im Umbau befindlichen ehemaligen Lehrlingswohnheim. Hier können in Kürze die Schüler des neuen Bildungsprofils einziehen. Foto: Stadt Meißen

Fast gegenüber der Pestalozzi Oberschule wird im Stadion »Heiliger Grund« - im hinteren Teil des Stadiongebäudes (Fassadenanstrich in Organge) - derzeit alles für die Schüler vorbereitet. Foto: Farrar

Im Stadiongebäude am »Heiligen Grund« werden aktuell Räume für das neue Bildungsprofil »Produktives Lernen«, das an der Pestalozzi Oberschule im September starten wird, eingerichtet.

Der Umbau

Neben Klassenzimmern und einer Werkstatt entsteht in dem ehemaligen Lehrlingswohnheim auch eine Küche und es werden Voraussetzungen für digitales Lernen geschaffen. Der Stadtrat hat dafür eine außerplanmäßige Ausgabe von 400.000 Euro für die zusätzlichen Räume festgelegt. Damit soll der besondere Bildungsweg »Produktives Lernen« erstmals im Landkreis Meißen etabliert werden. Dieses Profil gibt es in der Region bisher nur in Dresden und Freital. Die Einrichtung der Räume und Schaffung aller Möglichkeiten kostet insgesamt 400.000 Euro. Die Zahlung erfolgt aus Umwidmung aus anderen Projekten: 100.000 Euro aus dem Umbau der Einliegerwohnung in der Pestalozzischule, 100.000 Euro für die Ausstattung eines einst geplanten Chemiekabinetts, 200.000 Euro aus der Ausstattung der Questenberg-Grundschule, die doch eine Förderung erhält.

Das neue Profil

Beim »Produktiven Lernen« wird sehr praxisnah und in enger Zusammenarbeit mit den Unternehmen der Region gearbeitet. Das Profil ist vor allem für die Jugendlichen geeignet, denen im normalen Schulalltag das klassische Lernen eher schwerfällt, die Motivation fehlt oder in deren Umfeld zu viele Lebenserschwernisse das Lernen behindern. Deshalb lautet das Motto: »Im Tun gemeinsam Lernen«! Vorteil für die Schüler ist die absolute praxisnahe Form zu unterrichten, um eine Abschlussfähigkeit herzustellen und die Integration in den Ausbildungsmarkt zu erleichtern. Dabei werden die jungen Menschen mit Defiziten im Lernen, für die bisher noch kein spezielles Angebot besteht, sehr engmaschig von Lehrern begleitet. Sie sollen durch den intensiven Praxisbezug erneut motiviert werden, um den Schulabschluss zu schaffen. Insgesamt 40 Schüler der achten und neunten Klassen aus Meißen und Umgebung können im »Produktiven Lernen« jetzt am Standort unterrichtet werden. Im ersten Schuljahr startet zunächst jedoch erst eine achte Klasse, obwohl es mehr Bewerber gab. Für das neue Profil werden noch Lehrkräfte gesucht. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Olaf Raschke, Familienamtsleiterin Katrin Nestler und Schulleiter André Pohlenz hatte man die Internatsräume am Stadiongebäude »Heiliger Grund« begutachtet und nach fachlicher Einschätzung für gut befunden. In den Klassen acht und neun (jeweils 20 Schüler) erfolgt eine Kopplung von Unterricht und Arbeit. Dabei finden jeweils drei Praktika in einem Schuljahr an jeweils drei Wochentagen statt. Die zuständigen Lehrer erhalten vom LaSuB eine gesonderte Ausbildung. Eine Bedingung war bei der Ideensammlung, dass die Räume außerhalb des regulären Schulgebäudes liegen sollten, da ein anderer Lernrhythmus entstehen soll. Pestalozzi Oberschule