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Elbland Philharmonie: "Wir sind zurück!"

"Wir sind zurück!" Mit dieser Botschaft ist die Elbland Philharmonie Sachsen in die neue Spielzeit 2021/2022 gestartet. Ausgefallenes wird nachgeholt, aber auch Neues präsentiert. Nicht immer im ganz großen Maßstab, dafür jedoch mit hoher Durchführungsgarantie.
Carola Gotthardt, Geschäftsführerin der Elbland Philharmonie Sachsen GmbH, mit dem neuen Spielzeit-Buch. Foto: Schramm

Carola Gotthardt, Geschäftsführerin der Elbland Philharmonie Sachsen GmbH, mit dem neuen Spielzeit-Buch. Foto: Schramm

Ausgedünnte Orchester, Spielstätten, die nur ein Bruchteil der eigentlichen Kapazität zuließen und eben viele Veranstaltungsabsagen. Die abgelaufene Spielzeit war für das Ensemble der Elbland Philharmonie nicht immer befriedigend. Am Ende bilanzierte Geschäftsführerin Carola Gotthardt weniger als die Hälfte an Besuchern gegenüber Spielzeiten in normalen Jahren. Allerdings gab es erstmals auch "digitale Konzertbesucher". So wurden einige Konzerte online gestreamt und erfreuten sich vierstelligen Zugriffszahlen. Erwähnen sollte man auch die über 100 kleineren Konzerte, die in beiden Landkreisen (Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) vor Altenheimen und Krankenhäusern den Bewohnern/Patienten während der Coronazeit wenigstens ein Lächeln ins Gesicht zauberten. Für die kleineren Musikfreunde warfen sich vor allem die Musikerinnen in Schale und drehten ein Märchenrätselvideo, das (auf www.elbland-philharmonie-sachsen.de) noch immer mit vielen Preisen aufwartet. Auf Nummer sicher Angesichts des ungewissen Infektionsgeschehens der kommenden Monate ist der neue Spielplan gut gefüllt. "Unsere Konzerte sind so konzipiert, dass sie auch unter Auflagen durchführbar sind", sagte der Chefdirigent Ekkehard Klemm. Im Bereich der Kammermusik-Konzerte wurde jedoch ausgedünnt. "Bei Kammerkonzerten unter Auflagen, ist so wenig Publikum erlaubt, dass der Aufwand nicht mehr lohnt", erklärte Carola Gotthardt. Beim Auftaktkonzert zum Saisonstart steht gleich ein fast vergessener Dresdner Komponist im Mittelpunkt: Paul Büttner. "Er war u.a Direktor des Dresdner Konservatoriums und leitete viele Arbeiterchöre in Dresden", sagte Ekkehard Klemm. Jedoch nahm sein Leben nach der Machtübernahme durch die Nazis einen tragischen Verlauf. Aufgrund seiner jüdischen Frau und seinem politischen Engagement wurde er 1933 mit Berufsverbot belegt und verstarb 1943 in völliger Armut. Zu erleben ist das Sonderkonzert u.a. in der Lutherkirche Radebeul (11. September). Ein weiteres Sonderkonzert holt Hollywood nach Sachsen. "Wir haben uns dafür wieder in die Archive begeben und bekannte Filmmelodien herausgesucht", sagte Marketingleiter Thomas Herrn. Hans Zimmer, Ennio Morricone und Co. werden im Juni 2022 in Meißen und Dippoldiswalde erklingen. 3. Anlauf für Kammerkonzert Bereits Ende September 2021 steht das erste (von insgesamt vier) philharmonischen Konzerten an. Auch hier bleibt es regional. Neben Werken von Mozart erklingt auch ein Werk des in Lommatzsch geborenen Komponisten Robert Volkmann (Termine: 25. September Theater Meißen, 30. September Marienkirche Pirna, 3. Oktober Landesbühnen Sachsen). Ein Kammerkonzert mit holpriger Vorgeschichte wird dann am 7. Oktober in Neustadthalle nachgeholt. Schon zwei Mal wurde Anlauf für die musikalische Zeitreise unternommen. Einmal machte der Lockdown einen Strich durch die Rechnung, dann standen die Solisten auf dem Weg zum Konzert im Stau. Nicht zu vergessen – die Vielzahl an Kirchenkonzerte in Pirna, Radebeul, Dresden und Freital. Erzgebirgische Weihnachtsmelodien Weihnachts-, Silvester und Neujahrskonzerte stehen auch reichlich im Spielplan. Ein besonderes Gastspiel in der Vorweihnachtszeit dürfte das Konzert mit dem bekannten Zither-Spieler Thomas Baldauf aus Oberwiesenthal sein. Er wird auf dem Zupfinstrument erzgebirgische Weihnachtsmelodien zum Besten geben (Vorstellungen u.a. in Riesa, Radebeul, Großenhain und Meißen). Ein weiteres Unterhaltungskonzert ist "Ilse Bähnerts Tubamania" am 20. April im Kulturpalast. Und für die Kleinen? Auch an die jüngeren Musikfreunde wurde gedacht. Neben Besuchen der Orchesterprobe und Mitmach-Konzerten in der Kita (nach Anmeldung), steht im April das Kinderkonzert "Tierisches Vergnügen" im Plan (u.a. in Dipps, Freital und Neustadt i. S.). Für Kinder und Jugendliche gibt es eine Fortsetzung des Tanz-Musik-Projektes "Symphonix". Jungs und Mädchen, die von der Arche Meißen betreut werden, sollen in der Show mitwirken. Für das Projekt konnte der Choreograf Willfried Ebonque von der Breakdance-Formation "Flying Steps" verpflichtet werden. Start ist voraussichtlich im Mai 2022. Kleiner Wermutstropfen: Die Live-Übertragung von ausgewählten Konzerten wird es allerdings nicht mehr geben. Der finanzielle Aufwand für die Übertragungstechnik sei sehr groß, hieß es.


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