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Dankesbrief an die Palliativstation

»Einen geliebten Menschen auf seinem letzten Lebensweg zu begleiten ist schwer, ihn dann gehen zu lassen sehr traurig und schmerzhaft.  Auch ich musste diese Erfahrungen machen.« Sie sei dankbar dafür, dass ihr Mann und sie in der Zeit des Abschiedes von einer professionellen Einrichtung und dessen Team begleitet wurden. So steht es in einem Dankesbrief, den Sonja Blatzek geschrieben hat. Die Rede ist von der Palliativstation im Krankenhaus Weißwasser. »Ärzte, Schwestern und Pfleger haben sich hoch engagiert und liebevoll um unsere Belange kümmerten«, so die Weißwasseranerin. Deswegen sei es ihr eine Herzensangelegenheit gewesen, einmal Danke zu sagen. Bis vor einigen Wochen habe sie nicht gewusst, dass es in Weißwasser eine Palliativstation gibt.  Auf ihr liegt jeder Patient in einem Einzelzimmer, in dem auf Wunsch auch ein Angehöriger mit übernachten kann.  Die Station verfügt über einen Raum der Stille, ein Wohnzimmer und eine kleine Küche. »Alle Räume sind gemütlich. Es ist keine Hektik zu spüren, es geht ruhig und besonnen zu. Das Team der Palliativstation ist freundlich, fürsorglich und steht jederzeit für Gespräche bereit«, berichtet Sonja Blatzek. Ein großer Vorteil in dieser so besonderen Zeit mit Covid-19: Es bestand zu jeder Zeit ein Besuchsrecht. Gefreut hat sich die 72-Jährige auch darüber, dass den Patienten wo immer möglich Wünsche erfüllt wurden. Sei es ein besonderer Essenswunsch, ein Musikwunsch oder ein Gespräch, für das sich Zeit genommen wurde. »Erleichternd für mich war die angebotene psychologische und soziale Begleitung. So kümmerte sich zum Beispiel die Sozialarbeiterin des Krankenhauses um alle notwendigen Anträge«, schreibt Sonja Blatzek. Auch als ihr Mann noch einmal nach Hause wollte, ging das unkompliziert. Dafür wurde u.a. der mobile Palliativdienst aktiviert, der Tag und Nacht erreichbar war. Eine Wundschwester und eine Onkologin schauten regelmäßig nach ihrem Mann.  Auch das Sanitätshaus Herzig und Partner half. Diese Unterstützung gab ihr die Kraft, ihren Mann daheim zu pflegen. »Auf diesem Weg möchte ich mich, auch im Namen meiner Tochter, bei allen diesen Menschen bedanken und wünsche Betroffenen in der Zukunft, dass ihnen die Möglichkeit einer palliativen Begleitung offensteht, denn sie kann für den Sterbenden und seine Angehörigen eine Erleichterung in den schweren Stunden des Abschieds sein. Deshalb plädiere ich für den Erhalt der Palliativstation im Krankenhaus Weißwasser«, so Sonja Blatzek.

Station bleibt

Es gibt in Weißwasser wohl das Gerücht, dass die Palliativstation möglicherweise geschlossen werden soll. Zumindest hatte Sonja Blatzek das so gehört. Sorgen muss sie sich indes wohl nicht machen. Tatsächlich wurde die Palliativstation erst 2018 in Betrieb genommen. Zuvor hatte es für die Palliativbetreuung am Krankenhaus in Weißwasser keine separate Station gegeben. »Die Station genießt seitdem ein sehr hohes Ansehen in der ganzen Region«, sagt Dr. Jana-Cordelia Petzold von der Managementgesellschaft Gesundheitszentrum des Landkreises Görlitz, dem Gesellschafter des Krankenhauses. Eine Schließung sei nicht im Gespräch.


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